Virtuelle Schublade für Bilder, Gedichte, Geschichten, Links und Zeug. Impressum: Rolf Menrath, Scheffelstr. 28, 47057 Duisburg, D
Freitag, September 26, 2008
Betroffen
Sein Name ist Beppi Hauer,
der größte Klopper der Stadt.
So hemmungslos wie Hagelschauer
schlägt er zu, ist niemals satt.
Immer ist ihm happy hour,
Opfer gibt es nicht genug.
Sät die Schmerzen aus als Bauer,
kein Erbarmen kennt sein Pflug.
Eines gibt es nur, das treibt ihm Tränen in die Augen,
wenn er Balladen hört, erwacht sein Sentiment.
Dann spürt er tiefstes Sehnen an sich saugen,
sitzt stundenlang im Sessel rum und flennt.
Triffst du den Beppi Hauer heuer,
so singe von der Loreley,
John Maynard und den Füßen im Feuer.
Vielleicht geht der Becher vorbei.
Donnerstag, September 25, 2008
Kassam
Später Sport
Wie wäre es mit Rollstuhlfahrt?
Wir sollten was zusammen machen.
Nie mehr gehst du mit mir aus,
immer hocken wir zu Haus.
Ich möchte wieder Grund zu lachen.
Ich schöbe dich den Hügel rauf
und oben ließe ich die Bremsen los.
Du schössest runter, volle Fahrt voraus,
wir priesen dich beim Leichenschmaus.
Hilf, dieses Feuer anzufachen.
Abgefallen
noch
durch schatten schneiden
flugrostschwärme
an den rändern hustet die Stadt
schleim auf implodierte straßen
bürger von google vergessen
kämpfen um das recht
scherben rot zu waschen
erinnerung mit lücken gefüllt
in denen blumen lügen
an die ränder blutet die stadt
aus aufgeplatzten rohren rest
schwemmt über uferlose binnengrenzen
ausgetaktete maschinenleichen
in den parkbereich
an den rändern eitert die stadt
licht aus korrodierten kabelsträngen
strömt in die mitte zur klammer
aus nichts entsteht im überfluss
des unterdruckgebiets ein rattenparadies
Nachsommer
Noch gibt es schöne Tage, immer rauf aufs Rad,
raus aus der Stadt. Das Land hat sich geschmückt,
die Wälder spielen Farbe, um sich daran sattzusehen.
Am Feldrand stehen wiederkäuend zwei Cevapcici.
Der Winterweizen schimmernd grün und über Äckern
tanzt Spinnenfaden flimmernd mit dem Wind.
Die Drachenschnüre zerren stramm am Wege
und träge suhlen sich im Schlamm panierte Schnitzel.
Dort hinten liegt ein Bauernhof, gleich links vom Bach,
das Dach von altem Baum geschützt. Zehntausend chicken wings
im Stall. Ein Sauerbraten gallopiert durch eine Koppel.
Wir haben uns renaturiert, im Paradies kurz nach dem Fall.
Dienstag, September 16, 2008
Samstag, September 13, 2008
Volkslied
Pyrethrum (Liebeskiller)
Denkzeichen
Die Straßen heißen noch genau so
wie vor fünfzig Jahren hab ich mal hier gewohnt,
jetzt hab ich mich verfahren
in der Erinnerung
kann mir keiner sagen, wer ich war
ich wohl hier muss ich fragen nach dem wann
hat man ein Haus gebaut
aus der Erinnerung
gefallen, auf dem Weg zu einem Platz
der wichtig schien hier früher auch die Sonne
wo ich wohne ohne Namen
für die Erinnerung.
Teckelknecht
Feste
Hier herrscht der Geist, der Körper funktioniert,
die Schwerkraft ist nicht länger von Belang.
Das Publikum wird staunend Teil, was da passiert
ist wirklich ungesehn, man fragt sich bang
ob, was so wunderbar gelassen da agiert,
sich auf den Beinen halten kann und lang
nicht mehr so viele sind dabei. Wer abmarschiert,
ist stolz auf sein Dabeisein und zum Klang
der Watschen, Tritte, Hiebe, völlig alkoholisiert,
verläßt den Ort in Richtung Dorfausgang.
Da, wo sonst keiner hingeht
Du stehst im Krähennest ganz oben auf dem Mast,
dann runter, gleiten, schweben, springen auf ein Deck,
das fortgetragen wird vom Wind und du bist keine Last,
hinauf zu Wolken, Sternen, Universen, plötzlich bist du weg,
weit fort, an Orten ohne Namen, hier fließen Flüsse kalt
in Schluchten, stürzen sich und dich, das Wasser fällt
in Becken, moosbewachsen sind die Ufer und schon bald
gehst du an Land, du reitest fort in eine völlig neue Welt,
die muss sich fügen, form sie um nach deinem Willen
und willst du nur, so schleich in fremden Wald hinein
wo Tiere lauern und Gestalten drohen hinter stillen
Hecken, und kämpfst du weiter tapfer, ist das alles dein.
Literat
Dienstag, September 09, 2008
Sonntag, September 07, 2008
krisenherde
Natur in mir 2
Die Sonne scheint, als würde sie bezahlt
und eine Weide malt Schatten, in denen wir weilen.
Zwei Falter treiben schwebend umeinander,
der Wind schmeckt parfümiert, man spürt,
dass Leben grassiert, gleich tönt aus dem Farn
der Finken Schlag, wir gehen weiter
barfuß durch den Tag, es liegen an dem Blau
des Himmels watteweiße Wolkenschafe.
In heitren Wellen eines Weihers blicken wir
verspielte Fische. Nick hier ein wenig ein, mein Kind,
an diesem Platz herrscht träumerische Frische.
Die Luft ist lind und ich denke ans Ficken.
Killarick (background by kirmesbollo)
braucht der mensch
Freitag, September 05, 2008
Warum (Skulptur von Uli Butz)
Kleines Mädchen, Gesichtchen ganz nass,
betrogen vom Betrug dieser Welt.
Noch weiß es nicht, dass manches Gas
leicht sprengt die Fesseln, die es fest hält.
Es ist untröstlich, sein Lieblingsballon,
rot mit der Aufschrift: "Kauf Graue",
trieb mit dem Aufwind vom Elternbalkon,
einfach hinauf in das Blaue.
Mädchen, Mädchen, sei nicht so dumm,
geh brav zur Schule und lerne.
Ballons, voll edlem Helium,
verduften von selbst in die Sterne.
Was ist der Mensch
Nicht gern allein, des nachts und beim Marschieren,
allein beim Meditieren benötigt er vor allem seine Ruh.
Da sinnt er nach, was unterschiede ihn von Tieren,
ein Stück Natur, ein weniges Kultur und was dazu?
In Rage nimmt er manchmal Urlaub vom Sinnieren,
da schlägt er blindlings zu und um in was denn nu?
Das Tier kann nicht von seinem Tierischsein pausieren,
ein Gnu bleibt Gnu, es hüpft und springt das Känguru.
Der Mensch erfindet seine Regeln immer wieder selber,
natürlich nicht der einzelne, das macht für ihn das Kollektiv.
Er ist als Kalb ein Fan gemachter, goldenfarbner Kälber,
er ist ein Metzger, schlachtet gern um sich im Herdenmief.
Und fände wer ein nochsogelb, er bräuchte es noch gelber.
Egal, wie hoch er hängt, er denkt, er hinge noch zu tief.
Im Konzentrat (Skulptur von Uli Butz)
Ein blinder Fleck reist immer mit
durchs Wahnsystem aus Nettigkeit.
Knapp schlagen Blitze ins vorbei,
die Unzeit bleibt vor sich bestehen
und rasend spült sich Unrat
ins Hinab, hinauf ans Licht,
da bricht kein Glanz vorbei
an Augen, die sich klar besehn.
Der Fehler macht sympathisch
und kaum stört ihn die Perfektion.
Komm und (Skulptur von Uli Butz)
Komm und
sitz nieder, schreib vom Vergehen,
fließ aus den Händen.
Oder schrei mit den Fäusten die Wand an,
deren Anblick deine Laute brechen
zu Wortsteinpflaster unter der Zunge.
Lege den Kopf auf,
ruf leise Rede,
ströme, betrink dich daran.
Oder stanze Schatten aus Papier,
loser Hülle befülle ihr Ende.
Entstehe, aus Tränen getaucht.
heimlich
Natur in mir
Besessen
Aggressionshäppchen
Für den kleinen Weltkrieg zwischendurch
hab ich schon mal was leckeres bereitet.
Russische Eierhandgranaten in Salat,
begleitet von Katjuschas mit Sauce
und dazu frische Bajonette.
Tretminenmoussaka mit Jahrgangsblut,
danach gibts Flammenwerferkuchen.
Dazu passt gut kandiertes Bömbchen
und Maschinenpistolenstakkato.
Donnerstag, September 04, 2008
bassidsch
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