Virtuelle Schublade für Bilder, Gedichte, Geschichten, Links und Zeug. Impressum: Rolf Menrath, Scheffelstr. 28, 47057 Duisburg, D
Mittwoch, Dezember 30, 2009
Neda Agha Soltan
I never knew of you,
the way you may have thought
or felt about the world
that held you down.
My lies no longer work:
that human rights are not to be enforced
upon their opponents.
I live in wealth and liberty
and you are dead but not forgotten.
I could have liked you, been your friend
if only I had raised my voice:
Where is my vote, now, Bastards?
Samstag, Dezember 26, 2009
Abzählreim 2
Freitag, Dezember 18, 2009
Christmas hell
Christmas hell, christmas hell,
every year the same.
It’s never as it ought to be
and you’re the one to blame.
Mum is in the kitchen,
she went completely nuts.
She’s sharpening her biggest knife,
to take out daddys guts.
Daddy's in the garden,
messing with the tree.
'Twas ten feet when he bought it
and now it’s to his knee.
At home is a Pearl Harbour,
the neighbours are at war.
Grandma thinks: let's do the freak
like all the years before.
Old Santa is exhausted,
he’s feeling not too well.
He is quite sure he won’t live through
another christmas hell.
I gave up on festivities
and went down to the Pub.
Now listen to me singing:
down Christmas, bottoms up.
Mittwoch, Dezember 16, 2009
SMS Abschied 4
Ich geh auf im Rad des Nichts,
leb wohl Vadda, leb wohl Mudda.
Nicht mehr Sklave keines Lichts,
Gautama Siddhartha.
Buddha
Kleopatra, du Wüstennatter,
Alea iacta sunt und Schluss.
Hieroglyphischem Geschnatter
lauscht nicht mehr
Caesarius.
Einst warst du an,
nun bist du aus.
Denk nicht mehr dran.
In Eile
Klaus
Du machtest mir die Nerven lang
mit deinem räudigen Gebell,
das, hinterfragt, beleidigt klang.
So schnell vergessen,
Michael
Das Meer bricht hemmungslos am Ufer.
Delfin in Dosen mag es wenn
denn unter Wasser schweigend Rufer
skandieren: Leeres T-Shirt,
Sven
Du fuhrest Achterbahn mit mir,
ständig außer Rand und Band.
Bleib du nur bei Schnaps und Bier -
ich verlass dich. Dein
Verstand
In der Weihnachtsmetzgerei
In der Weihnachtsmetzgerei
gibt es manche Metzelei.
Zwischen Hirn und Milz
aus der Ader quillts,
eine riesengroße Sauerei,
in der Weihnachtsmetzgerei.
Waren diese Tiere eben
nicht noch warm und voller Leben?
Kurzer Schnitt und Schrei - vorbei!
Wo ist denn der Topf geblieben
mit den Grieben, die wir lieben?
Wer hat das Rezept verdreckt?
Wollen wir noch Frikos backen,
müssen wir die Schwarte hacken,
schmeißt den Fleischwolf an - und ran!
Glutamat und viel Panade
auf die Schnitzel, die zu schade
für die Tonne sind - das stimmt
auch für Braten, die, vergessen,
draußen lagern: noch zu essen.
Alle mampfen mit gutem Appetit.
Großflatulator
Warum nicht gleich zur Furzkanone greifen?
Lasst tausendfache Püpse schallen!
Und stalinorgelnd jenen Klang verhallen hallen hallen,
an dessen Folgeduft der Bürger nie Gefallen
fand, den er auch nicht mit allen Seifen
dieser Welt mehr abgewaschen kriegt.
Weil er ihn eigentlich, tief innen, liebt,
den Mief. Lernt blähen, pupen und besiegt
den feigen Wicht, bevor er noch entfliegt.
Erst wenn der Kompost reif ist, wird gesiebt.
A monster
Der große Klimaschwindel
Alarm! Es ist wieder mal Weltuntergang,
lasst sehen: Ach ja, das Klima ist dran.
Es stirbt der Eisbär auf schmelzender Klippe,
es schmilzt dem Klimapropheten die Lippe
und Mutter Natur setzt uns zurück auf Anfang.
Alarm! Wir müssen bald alle ersaufen,
die Reichen sollen schon Alkohol kaufen,
Einbäume, Archen und schwimmende Dinge.
Wenn doch der Mensch nur endlich anfinge,
ohne die lenkenden Fäden von oben zu laufen.
entwest
lichtverschieden
aus denken
Tagmahr
Ich glaube dir sehr. Du lügst mir die Hucke voll,
Lamm für den Fleischwolf, der Damm ist gebrochen.
Mit Stücken und Steinen, Gedankenlücken,
meinen Verbrechen setzt du stets einen drauf.
Särge mit Aussicht auf blühende Wüste, Schnitt
ist aus Schnitt in die Ernte geschichtet. Wir haben
uns hin- und hergerichtet und mehr noch im Sinn.
betr.
Dienstag, Dezember 01, 2009
SMS Abschied 3
Ach, weiße Frau, der Traum ist aus,
verklungen unser Love-song.
Ich muss zurück ins Affenhaus.
Es tötet Schönheit,
King Kong
Du raubtest mir den letzten Cent,
hier ist mein Offenbarungseid.
Ich gehe nackend ohne Hemd -
brenn ab, Finanzamt,
Adelheid
Du sagst, du littest große Not?
Mein Schatzi, ich hab Golfzwang.
Ich nehm den Kuchen. Iss du Brot.
Das ist gesünder,
Wolfgang
Ich geh auf im Rad des Nichts,
leb wohl Vadda, leb wohl Mudda.
Nicht mehr Sklave keines Lichts,
Gautama Siddhartha.
Buddha
Raus 2
nahweh
blind oder nichts in der hand gegen dich
findet im puzzle das fehlende stück sich
verfahren im brennenden wagen wir
doppelt so unendlich viel an jahren
fehlt es nicht zwischen uns ein spiel
aus erfahrung verlernt zu vergessen
den vorspann im abspann vermessen
entbindet am rand der geschichte kein licht
mich vom was bleibt noch zu sagen
Im Garten der Zwietracht
Bis in die Spitzen mit Dornen und Stacheln bestückt,
erdrücken wuchernde Wächter ein Wachsen in zertretenen Beeten
und unter Luftabschluß verfaulen verwesende Blumen.
Phosphoreszierend ist ein Schimmel eingerückt,
besetzt die Stämme, Äste, Zweige von Büschen und Bäumen.
Zerfetzte Blätter säen einander in gärende Böden,
auf denen Moder sich bereit macht, reiche Ernte einzufahren.
Einsatz verbotener Mittel
Ich warf nun alles, was ich hatte, in die Schlacht.
Die tobte über Felder, über Hügel. Keine Grenzen
mehr, dann kam herab auf mich die erste Nacht.
Schwer nur zu hören der Befehl auf flatternden Frequenzen:
den Hangar auf und hol hervor, was unbesiegbar macht.
Das Ding, behängt mit Ehrenkränzen,
bedrängt die Flanke heftig, aber sacht
und durch das Siegestor marschieren Truppen, dass es kracht.
Zweizeilige Tiere 2
Ein sslanker Körper und bessaubernd ssön geformte Augenbrauen:
Ess lohnt sich, mehr in die Natur und diese nicht nur im TV zu ssauen.
Es sonnt die Graugans sich im Glanze
des alten Lorenz. Voll die Arroganze.
Der Siebenschläfer ist von seiner Leistung ziemlich angetan,
doch Vierzehnschläferkäfer liegen um ein vieles tiefer noch im Tran.
Es hasst mich das Merinoschaf,
weil ich in seiner Wolle schlaf.
Das Kroko will von dir nicht viel:
Du stirbst, es lebt. Das ist der Deal.
Der Bundesadler flattert hilflos in der Welt umher -
er ist bankrott gerupft, hat keine Federn mehr.
Ein Wurm befand, er sei enorm
und umbenannte sich in Worm.
No go
Smart enough to grow sideburns,
too stupid to light a pipe.
Matches a story, bore me to pieces,
butter-bucket stinks. Five minutes gone,
now light your pipe, big-headed
made of limestone. Bang your bones
against the crap. Eight minutes wasted,
no choices left. Plenty notebooks filled
with no-notes. Illiterate behavior,
a pipe unlit. Ten minutes gone
and time to quit.
Freundschaft
Oleg ist mein Freund. Einen Freund zu haben ist nicht einfach, ich habe lange daran gearbeitet. Um einen Freund haben zu können, muss man vieles tun. Manchmal ist das nicht einfach, er droht oft mit Kündigung und wo wäre ich dann?
Wir haben viel Spaß, wir sind lustig, schellen an fremden Türen, machen Telefonstreiche. Keiner kann die Nummer sehen, wir haben sie unterdrückt, verboten. Wir rülpsen manchmal auf der Straße, im Schwimmbad und keiner kann uns aufhalten.
Wenn der LKW der Post durch die Siedlung fährt, stehen wir hinter der Tür. Was denken die Menschen jetzt von uns? Wir warten auf das Schellen, die Türglocke soll gehen. Wir haben altes Laub gesammelt, wir werden werfen. Die Tür verrammelt, dahinter stehen wir und wackeln mit unseren Pimmeln. Willst du daran riechen, Paketbote? Er wird klingeln, wir öffnen nicht. Was denkt er dann?
Wir spucken uns in die Hände und klatschen uns ab. Gib mir checker, Alter, was heißt kez lan? Ich habe Angst vor Oleg ist mein Freund, sein Opa ist Nachtgeneral, er fährt einen Panzer. Wenn ich 18 werde, kriege ich einen Brief von der Armee, dann will ich fliegen. Oder ich bewerbe mich als Gärtner. Dafür schreibe ich Briefe.
Aber Freunde zu haben ist wichtiger. Man muss Freunde haben. Warum will Oleg mich zum Freund haben? Will er an meinem Popo riechen? Wir schauen Filme, wir wachsen. Mädchen drohen mit Busen aber wir bewerfen sie mit Stielen abgelutschter Lollies. Vorne in den Ausschnitt, ist das lustig? Wir rennen, wenn sie fluchen, keiner schlägt uns. Oleg und ich sind lustig, wir laden uns die Welt runter, umsonst, wir haben uns als Freunde. Wenn wir uns kündigen, haben wir wochenlang Ärger, den will keiner haben.
Widerleben
"Die Leinwände zerreißen, hinter die Bildschirme gelangen, Erfahrung befreien aus den Krallen einer allmächtigen Industrie, Bewegungen erleben, selber riechen, Berührung spüren - das moderne Leben betrügt sich um elementare Erlebnisse, der Zwang zur Coolness zerstört den Konsumenten."
Aus dem Manifest "Widerleben" der Kulturgruppe Unterwild
Wir treffen uns regelmäßig am Freitag bei Kalle und Tine, drei Pärchen mittleren Alters mit ähnlichen Interessen und Erfahrungen. Wir diskutieren, kochen und trinken. Samstags stellen wir aktuelle Nachrichten nach, um uns von den Bildern zu befreien, authentisch zu erleben, Flutkatastrophen, Erdbeben, Feuersbrünste, Hungersnöte aber auch endlose Sitzungen politischer Gremien und Debatten in Parlamenten. Besonders gelungen fand ich unser Maueröffnungsspiel, die halbe Stadt hat schließlich mitgemacht, wir kamen sogar in die Zeitung und kurz auf die Wache wegen ruhestörenden Lärms. Bewegend die Szene, als wir Passanten mit Bananen bewarfen und "Wir sind Volk"-rufend vor das Rathaus zogen.
Sonntags widmen wir uns der Unterhaltung, lassen uns vom Winde verwehen, sprengen Hochhäuser, starten Schlägereien in Saloons oder schweigen uns schwedisch in bittere Depression, doch am meisten sind wir bei der Sache, wenn wir schweinische Filme in die Wirklichkeit holen, da geben wir alles. Fast schon filmenswert die Szene, in der wir versuchen, vom höchsten Baum des Stadtparks an Bungeeseilen herabhängend eine Orgie zu vollziehen, kopfüber und hintenunter, verschwitzt erleben wir erregende Ekstasen.
Dieses Wochenende wollen wir alle unsere Unterhaltungsmaschinen zerstören, den Lärm abschaffen, der einem die Ohren verkleistert, die falschen Farben übertünchen, die Lügen aufdecken. Unsere Bewegung ist weltweit und wächst stetig. Macht mit, etwas besseres als das Fernsehen findet ihr allemal.
Turist
NT
Da schwenkt man gerne ein,
die Grade hoch, die Deckung nicht vegessen,
es geht hoch her und später
lassen sich die Wunden wohl versorgen.
Auf jetzt, ein Tisch beim Italiener
ist gedeckt. Bei Vino, Pasta, Gorgonzola
kehrt man lecker ein Tritt in die Fresse
wäre wohl erlaubt. Gibt Punktabzug?
Was ist das für ein Scheißverein,
wem regeln die Statuten ab
ein Bringichmichundmeinefreundeein?
Ich tausch dich aus,
du wirst noch bluten.
wort kosten
Hamm
Ahlen
Dienstag, November 24, 2009
Protestlied 1
Die Katastrophe ist erreicht,
der Mensch, die Welt, das Ende.
Auf Wände schreiben Flammenhände Bände:
Wenn ihr die Rechnung nicht begleicht,
dann wird im Fluss nie mehr gelaicht
und überm Kopf die Hände.
Erst stirbt das Wildvieh, dann die Laus,
der Floh, die Maus, die Wanze.
Drum zieh hinaus aus deiner Haut und tanze,
Menschlein, feg dein Haus,
nicht länger leb in Saus und Braus,
spieß dich auf die Lanze. Fürs Ganze.
Leitgenosse
Gehörst du zu den armen Knackern,
die von früh bis spät nur rackern?
Hat dich das Leben bei den Eiern,
du musst schuften, andre feiern?
Bist du ständig angepisst,
weil dein Acker steinig ist?
Musst dich bis zum Ende schinden,
nichts auf deinem Konto finden?
Da läuft doch irgendwas verkehrt,
man verkauft dich unter Wert!
Lass dir sowas nicht passieren,
du musst dich organisieren!
Mach, dass dich die Welt bezahle,
werde selber zur Zentrale!
Nimm das Leben nicht so schwer,
werd doch einfach Funktionär!
Donnerstag, November 19, 2009
SMS Abschied 2
Die Frau, die dich ertragen kann,
die ist noch nicht geboren.
Nicht Gentle- sondern Hampelmann,
Good-bye, Adios,
Loren
Du sagst, dass du erwachsen bist?
Jetzt wird die Sache heikel.
Am Fenster steht ein Polizist.
I'm gone for good, your
Michael
Du willst noch eine zweite Chance?
Ich bin doch nicht dein Deppl.
Vorbei ist's mit der Contenance.
I mog di nimmer,
Seppl
Du armer Kerl, du schuftest schwer
mit Überstunden-Sandra.
Du Schuft verkehrst mit mir nicht mehr.
Ich kündige,
Cassandra
Ich hab dein Passwort ausgetrixt,
nun kraul dir selbst die Eia,
wenn du des Nachts am Rechner wichst.
Ade,
Kassiopeia
Du kriegst den Hals wohl niemals voll -
zu fünft in einem Twingo?
Dafür sind wir vier viel zu oll.
John, Paul, George and
Ringo
Ich schreibe dir ins Telephon:
Zerdengelt ist die Tröte,
mit Gips gefüllt das Saxophon.
Nun ruhe endlich,
Goethe
Das Dope war unser höchstes Glück,
wir schossen uns in Komas.
Ich komm nicht mehr vom Trip zurück,
drop out, dein Leary,
Thomas
Drei mal: Ich verstoße dich,
Schleiereule, faul und fett.
Mag dich nicht im Bett, am Tisch.
Bin bei anne,
Mohammed
Von allen Lichtlein auf der Welt
bist du die trübste Funzel.
Betrachte dich als abbestellt,
den Zopf zieht ein
Rapunzel
Das Leben war mir Jammerloch,
dein Essen mehr als schlecht.
Ich würge selbst im Grabe noch,
die Schnauze voll
Bert Brecht
Kein Bier mehr da, kein Weizenbrand,
der Rotwein ist auch alle.
Dein Körper ist mir Feindesland.
Geschichte bist du,
Kalle
Du hältst dich selbst für Süpermann -
gestatte, dass ich kreische.
An deinem Osman ist nichts dran,
drum güle güle
Aishe
Und du willst Bürgermeister sein?
Du bist ein echter Kotz-Zwerg.
Beim nächsten Hexenringelreihn
wirst du geschrumpft.
B. Blocksberg
Du, Otto, echt, das war nicht gut,
die Sache mit dem Hymchen.
Bin doch Vegana, mag kein Blut.
Benjamina
Blümchen
Du bist ein Arsch, ein Miststück, Dreck,
du talibanisierst Gefühl.
Zu oft gewünscht, ich wäre weg,
mein Traum erfüllt sich. Fort geht
Yul
Bei dir gabs keine Satisfaction,
laberst du von Politik?
Ich such mir woanders Action.
Nach Diktat verreist, your
Mick
Brachtest meinem Herzen Schmerzen,
bin daran verstorben.
Bitte weih mir keine Kerzen.
Aus der Grube,
Thorben
Freitag, November 13, 2009
Frohe Nachricht
Gemütlich im Sessel sitzend las ich in der Tzeitung:
Hamid Karzai beschwert sich: westliche Gelder führen zu Korruption. Kein Problem, ohne Geld keine Bestechung.
Verbraucherzentrale warnt vor Rechnungen: die Rechnung ist die Wurzel aller Übel. Zahl sie nicht.
Siebenjähriger betrunken: nicht die Eltern, die Blagen versaufen das Kindergeld.
SMS Abschied
Tagsüber liegst du dösend rum
nachts frisst du wie ein Schwein.
Versoffen faules, dummes Trumm
Ich bin mal weg. Dein
Kain
Du hast dich in dich selbst verliebt,
betrachtest deinen Nabel.
Das war von Anbeginn versiebt.
Mich siehst du nicht mehr,
Abel
Ich liebte dich an jedem Ort,
von Herne bis nach Goa.
Doch eine Schwingung treibt mich fort,
nach innen ziehts mich.
Noah
Du hast ihn überall gesucht,
den 6er Schein vom Lotto.
Hast wie ein Marktweib laut geflucht -
ich fand ihn. Grüße,
Otto
Ich war dir treue Partnerin,
war Hure, dufte Biene.
Und was machst du? Ich glaub, ich spinn.
Ich war. Das war's,
Gesine
Laudanum, richtig eingesetzt,
bringt Abschied ohne Ach und Weh.
Das Auge bleibt mir unbenetzt,
leb wohl, mein Lieb.
Die Hattice
Ein Blick und ich war dir verfallen,
wir kamen uns im Eilzugtempo nah.
Wer rast, kann auf die Schnauze knallen.
Jetzt trag ich Brille, dich nicht länger,
Kaa
Boah sag mal Alter, geht das noch,
du hörst wohl nicht den Knall?
Wo sonst Gehirn sitzt, hast du Loch.
Verpiss dich, sagt
Chantal
Du warst mein Leuchtturm, warst mir Halt,
im Sturmgebraus des Meeres.
Das Feuer aus, das Bett ist kalt.
Ich bin zur See, dein
Perez
Einst war ich Multimillionär,
du liebtest meinen Schotter.
Jetzt gibt das Gasfeld nichts mehr her.
Verzeih, Bankrott, dein
Pjotr
Dienstag, November 10, 2009
Lyrik Rezept(ion)
Das Leben hier ist nimmermehr ein Zuckerspiel,
es fehlt an Fingern, die sich auf sehr schlimme Wunden legen.
Poet, du wirst das transportabel machen,
allzeit bereit, den Dreck hinwegzufegen,
der wie ein Schleier Jammer, Kargheit, Not verdeckt.
Ein Kinderschlecken ist das nicht,
schau der Gesellschaft tief ins lärmende Gedärm.
Dein Schlüssel erschließt ein bitteres Lachen,
berichte du kraftvoll, genau und, bitte, recht viel.
Mittwoch, November 04, 2009
Ströbele sein Gemüsehändler erklärt Deutschland
Runter auf die tiefsten Sohlen
fährt Mahomet, Döner holen.
Fleißig macht er Loren voll,
schneidet, kratzt und hackt wie doll.
Sechzehn Tonnen sind sein Soll.
Kebapabbau ist sein Leben -
drohend knistern morsche Streben.
In Schacht achtzehn, zwischen Hammel=
beinen und Gegammel
oller Dinos wächst der Bammel.
Denn die Lage untertage
ist marode, keine Frage.
Soll Glück auf sich weiter lohnen,
braucht es viel an Subventionen.
Keinen wird die Krise schonen.
Und so fährt der alte Kumpel
mit dem Aufzug, rumpel, rumpel,
in sein Flöz und humpel, humpel,
wankt er vorwärts. Schaben, schaben,
dass wir allzeit Drehspieß haben.
Montag, Oktober 19, 2009
Erzählung
Es war einer dieser Frühlingstage, an denen der Himmel zu plötzlich zu blau und die Sonne unangemessen hell schien. Aus der Nachbarswohnung drang gedämpftes, langanhaltendes Stöhnen. Wenigstens hat mal jemand Sex, dachte er auf dem Weg nach draußen. Der Mieter von gegenüber, gerade erst eingezogen und schon geht das los. Schön und gut, aber müssen die jedem vorführen, dass sie noch können? Ich meine, gut, wir waren auch jung aber dann kommt auch so was wie Verantwortung, da kann nicht jeder, wie er gerade will, da gibt es auch so was wie Selbstbeschränkung und Streben. Höhere Werte, jedenfalls und nicht eine Matraze auf dem Boden und feuchte Laken und mit der Zunge überall und dann nicht mal duschen, einfach so zum Bäcker und die letzten Mehrkornbrötchen wegschnappen. Ein handgeschriebenes Namensschild an der Tür, wo heute jeder Computer hat, wahrscheinlich kein Geld für Tintenpatronen, aber sicher für Kondome. Komische Musik, wer spielt denn so Gitarre, ok, mein Vater fand Oasis auch Scheiße aber das ist hier ist doch nicht Seattle. Sie sieht ja nicht mal schlecht aus, wenn man auf Tatoos steht und Piercing überall, aber wie will der denn jemals einen Job finden? Ich meine, der sieht aus wie ein Stahlwerkvertreter, der kann doch höchstens als Türsteher arbeiten, bei den Muskeln. Freundlich grüßen, so als ob, naja, was wählt der wohl für eine Partei? Geht mich ja nichts an, hier kann jeder frei sein im Rahmen der gesetzlichen Bestimmungen. Aber muss sie denn wirklich so laut stöhnen? Gut, dass Marie schon auf dem Weg zur Schule ist, so eine Sauerei, sie ist ja schließlich erst fünfzehn. Vielleicht frage ich nach, bei der Hausverwaltung.
Ling früh
Franzmann
Deine Gurke
Zweizeilige Tiere 11
Luizidal
Jetzt nimm mir die verdammte Sonne aus den Augen,
sonst setze ich die Karre in den Sand, wo Doofe
auf Erlaubnis warten. Was meinst du wohl, verschrotten
oder geh zu Fuß, du blinde Eule? Verreck im Sternenstaub,
ich brauch jetzt eine wirklich große Sonnenbrille.
Kein Wischiwaschi und kein Mumbojumbo,
den puren Stoff. Graniten und poliert und halt
die Fresse, wenn du mit mir redest. Ich bin
im höchsten Maße irritiert, hier irrisiert ein blödes Lichtlein
sinnlos durch die Gegend und warum staut der Idiot
vor mir - wer hat den Deppen auf die Bahn gelassen?
Was hier jetzt gleich passiert, das wollt ihr nicht erleben.
Ab jetzt wird jeder massakriert.
OL 1
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