Montag, November 20, 2006

Nahverkehr

 

Unterwegs zu fernen Plätzen,
ist es sehr bequem.
Und man lernt es hochzuschätzen,
unser Nahverkehrssystem.

Hat man Glück, so gibt es Sitz.
Gibt es keinen, darf man stehn.
Untenrum verbellt sich Spitz,
Düfte wehen zum vergehn.

Neben einem, junges Huhn,
Freund beschimpend, den es hatte.
Seine Ohren auszuruhn,
wünscht man sich ein Kilo Watte.

Vorne wird Musik gesendet,
irres Tempo, neuer Star.
Neben einem riechts verendet.
Schunkelt Wagen sonderbar.

Takt von wilden Schlachtgesängen.
Fahrt bleibt plötzlich stehn.
Fahnenschwenker Sicht verhängen.
Wirds noch weitergehn?

Heftig schlingts im Magen Knoten,
hoffend, Rettung käm daheur.
Recht zu schaffen den Verboten,
naht ein Kontrolleur.

Roh geschleudert von der Bande,
aus dem Fenster mit Gewalt.
Konsterniert steht man am Rande,
jetzt wirds auch noch kalt.

Paradies für Liderlinge,
ist wohl dies Gefährt.
Es sehnt her des Henkers Klinge,
wer so nahverkehrt.

Weil sie in der Seele stinken,
bleibt Termin vertan.
Man geht nach dem Taxi winken,
Bus und Bahn kommt später an. Posted by Picasa

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