Der Patriarch
Der Patriarch lag sehr im Sterben,
um ihn herum der Kinder Schar,
in der Hoffnung, was zu erben,
nicht ahnend, dass er pleite war.
Da sprach er - es war kaum zu hören -
"Ihr lieben Kinderlein, lauscht zu,
ihr sollt nicht meine Worte stören
und danach will ich meine Ruh."
"Ich triebs im Leben ziemlich wild,
ein heißer Feger bin ich gewesen.
Jetzt bin ich eher altersmild,
mehr so ein zahnloser Besen.
Nun will ich meinem Lieblingssohn,
noch im Vertrauen was sagen.
Ihr anderen, schleichet euch davon,
ihr könnt ihn nachher fragen."
Und als hinfort die Kinderschar,
erhob die Stimme der Alte:
"Was ich jetzt sage, das ist wahr,
so hör es und behalte.
Das Ziel erreichen ist nicht leicht,
das Ziel ist, zu gewinnen.
Doch strebst du stets, wird es erreicht,
das merke dir, tief innen."
"Diese Welt ist grauenhaft,
schwer nur zu gestalten.
Drum sei du der, der Grauen schafft,
sei strenge im Verwalten."
"Und -" so sprach der greise Vater,
sterbend an Geiste und Glied.
"Lern was gescheites, werde Diktater."
Verstummte und verschied.
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