Ein Mann raeumt auf (Photo R.M.)
Ein Mann fällt nächtens den Beschluß,
dass sich alles ändern muß.
Deutlich macht er selbst sich klar:
Nichts kann bleiben, wie es war.
Erstens fasst er den Gedanken,
sich erheblich zu verschlanken-
Ende ist jetzt mit dem Schlemmen,
nun wird er Gewichte stemmen.
Zwar heißt das, kauf neue Hosen,
doch die Alten, viel zu großen,
bietet dieser kluge Mann,
zum Erwerb bei eBay an,
Zweitens kommt ihm die Idee:
Nie mehr Kaffee! Grüner Tee,
der macht einen milder munter!
Schmeckt zwar nicht, doch ist gesunter.
Drittens ruft er aus zum Feind,
alles, was ihm schlampig scheint.
Ordnung muß!kann!wird! und soll!
Jeder Winkel liegt hier voll.
In die Tonne!Ab! und runter!
Trenn dich von dem ollen Plunter.
Viertens, raus aus diesem Mief,
werd mal wieder kreativ.
Mal ein Buch oder Gedichte,
pflanz ein Bild, schreib eine Fichte.
Schaffe Töne, Klänge wieder,
finde deiner Mitte Lieder.
Fünftens: Zeit für die Karriere,
weil es doch noch schöner wäre,
würde das nicht endlich laufen.
Sechstens hört er auf zu saufen.
Nur noch einmal, heute Nacht,
weil Beschließen durstig macht-
und vielleicht noch eine Tüte,
von des letzten Jahres Blüte?
Siebtens hat’s doch keinen Zweck,
laß nichts über, rauch es weg.
Achtens raucht er jetzt nicht mehr-
Nur noch eine, bittesehr.
Früh um Neune, noch benommen,
scheint ihm alles mehr verschwommen.
Zehntens dann, beim Mittagessen-
Der Beschluß? Total vergessen.
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