Dienstag, Dezember 16, 2008

Darfur



Zu schwach, die Schatten zu tragen,
auf dem Marsch durch leere Viertel
singen Ketten Lieder vom Durst.
Dem Hunger sollte man Namen geben,
der im Schlamm am Ufer uns erwartet.

Auf Straßen aus Sand oder weglos
im Trüben, zu müde, mit Sternen
zu sprechen. Hund in der Sonne, das Kind
verglüht in der Zeit unter Sohlen
verbraucht sich die Ware. Gebieter ein Schemen
in Reihen aus Rücken, gebeugt, sie
peitschen sich ein auf gebrochene Knochen.

Da schweigen die Stimmen der Ahnen
beschämt, entwürdigt sich der Staub
als Schorf auf einer Wunde, frisst sich Gewürm
in Geister trommeln kein Lied mehr,
wir warten nur. So lasst uns keine Fragen,
wir wollen unbemerkt verschwinden.

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