Donnerstag, November 15, 2007

In der Fabrik




Schwitzend stehen sie an den Geräten, legen Hebel um, prüfen Temperatur und Materialfluss, ziehen Schrauben nach, schauen auf Bildschirme. Ein betäubender Lärm erfüllt die Halle, alle Arbeiter tragen Ohrschützer, große, orangefarbene Aufsätze. Schutzbrillen, Hand- und Sicherheitsschuhe vervollständigen die Ausrüstung. Kommunikation erfolgt über Gesten, wichtige Meldungen per Email.
Für das körperliche Wohlergehen der Arbeiter ist vorbildlich gesorgt. Das Mittagessen in der Kantine ist kalorienarm, mit schonend gedämpftem Gemüse und auf den Punkt gekochten Sättigungsbeilagen. Dem seelischen Befinden wird durch Yogakurse und Wellness-Wochenenden Rechnung getragen. Die Teilnahme ist kostenfrei, aber verbindlich.
Wer hier arbeitet, hat sein Auskommen und freut sich über eine krisenfeste Anstellung. Es gibt noch so viel zu tun, ständig kommen neue Aufgaben hinzu: die Entwerter an den Geldvernichtungsmaschinen blicken hoffnungsvoll in die Zukunft.

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