Mittwoch, April 25, 2007

Limerick 3



Was sie am Liebsten hatte,
war seine Morgenlatte.
Wenn er sie damit pimperte,
und zärtlich auf ihr klimperte-
sie wurde weich wie Watte.

Limerick 2



Ein Komponist aus Sonthofen
konnt auf dem Rücken nur poofen.
Wie er schnarchend da lag,
seine Käthe wurd wach,
schrie sie: "Roll rüber, Beethoven!"

Limerick 1



Ein Obermaat aus Ilmenau
war auf der Suche nach 'ner Frau.
Doch da er nie duschte
und niemals sich wuschte,
blieb er alleine, die Obersau.

Beruehmte Maler 2



Wenn Rembrandt seinen Pinsel zückte,
dass Farbe Leinentuch beglückte,
dann kannte er kein Halten.
Zum Ärger seiner Alten.

Die hieß vorne Saskia,
sie hielt das Portemonnaie.
Und war der Alte mal nicht da,
besah sie der Klee. Von hinten Monet.

Der Kerl mit Goldhelm kam auch vorbei
und rang mit Warhol, dem Andy.
Der brachte ihre Popfrisur,
da klingelte ein Handy.

Am Apparat war Wassilos,
Kandinsky in allen Fragen:
Schere Van Rijn den Pinsel bloß,
du musst ihn nicht länger ertragen.

Tag gegen Laerm, 25.04.07




Ludwig Vans Ohren eben noch hörten,
wenn Rasenmäher rings um ihn röhrten.

Natürlich nur die mit Dieselbetrieb.
Auch Kantenschneider gewann er sehr lieb.
Astsägen und Häcksler, Fräsen für Schnee,
und Laubsaugerbläser fand er okay.
Zuletzt begann er, wenngleich schon sehr schwach,
Symphonie Nummer 11 - "Die an den Krach".

Dieses Opus für Gartenmaschinen,
blieb unvollendet, niemals erschienen.

Geschaeftliches Telephonat



Tüüt tüüt,
vom Band:
Al Qaida, hast du Kummer
und du weißt dir keinen Rat,
Al Qaida, wähl die Nummer,
wenn du planst ein Attentat.

Live:
Al Qaida, guten Abend,
nein, Herr Laden ist nicht da,
er ist gerade schwer beschäftigt,
irgendwo in USA.
Nein, ich kann jetzt nicht verbinden,
weil, ich weiß die Nummer nicht
und ich muß auch gleich verschwinden,
leider ruft die Heil’ge Pflicht.

Tüüt tüüt,
vom Band:
Hallo, hier ist Al Qaida,
wir sind heute nicht bemannt.
Denn am Freitag sind wir nie da.
Steht der Reichstag schon in Brand?
Hallo, hier ist Al Qaida,
wissen sie sich keinen Rat?
Wir sind Tag und Nacht für den da,
der wo plant ein Attentat.

Dienstag, April 24, 2007

Marginalisiert



Marginalisiert

Ohne jede Chance geboren,
Loser bist du, stigmatisiert.
Der Vater war ein Flaschenmann,
die Mutter war desintressiert.

Straßenschule, Elendsquartier,
verstoßen bist du ins Ghetto.
Diese Gesellschaft schuldet dir,
Gewinne, Brutto wie Netto.

Ohne die Balance, verloren,
früh warst du prekarisiert.
Sicher sind andre Schuld daran,
was dir so im Leben passiert.

Doch krieg ich dich,
du Asiwicht,
ich werde dich verhauen.
Was fällt dir ein,
du Spackgesicht,
mein Fahrrad mir zu klauen?

Seelenkrebs




Ein ruhiges Strömen aus gleichen Tagen,
du treibst, von ihnen getragen, dahin.
Bis du an Land gehst, das Treiben betrachtend,
was aus der Flut steigt, nicht beachtend,
deinen Schatten im neuen Beginn.

Langsam und stetig, mehr webt sich zu,
was dich trennt und du - fühltst es werden.
Das Ende der Zeiten, wo du ohne Beschwerden,
ein Teil bist des Ganzen. Und nun lebst du
im mahlenden Strudel aus Fragen.

Schneller und schneller beginnst du zu rennen,
versuchst dich von deinem Schatten zu trennen
und rasest und schreiest und mit den Händen
schlägst du dich blutig an den Wänden,
im tobenden Wechsel der Plagen.

Donnerstag, April 19, 2007

Und Doch Ist Es



Und es treibt vorbei, durch Seuchenseen,
im ewigen Kampf, der uns dauert.
Doch es bleibt dabei, von ferne zu sehn,
wenn es gerne in Trümmern lauert,
Ist es stets bereit, sich mit Schmerzen
zu mehren, wenn es auch dauert.

Es bringt Zeit den verloschenen Kerzen.

Beruehmte Maler 1




Der junge Dürer war ein Schelm,
er sprühte Häschen an Wände.
Und wenn er damit fertig war,
malte er betende Hände.

Piet Mondrian war dies ein Graus,
er stand mehr so auf Ecken.
Er führte gerade die Linien aus,
um Albrecht zu erschrecken.

Der Malerkampf hielt endlos an,
er blieb stets idealistisch.
Dann haben sie sich zusammengetan,
und tun es abstrakt realistisch.

Jogging



Ich schwitzte in den Läufersachen
und hörte fern die Säufer lachen.
Ich sah sie zu mir heiter winken
doch leider mußt' ich weiter hinken.

Hart ist auch beim Laufen hungern,
sieht man beim Futter Haufen lungern.
Haut ihr euch voll Pataten, Spacken,
ich werd noch 10 Spagaten packen.

Wir sahen Bello Haufen kacken
und dachten uns: wir kaufen Hacken.
So halten wir die Wege rein
und trinken später rege Wein.

Unwert



Ich hab mein Gesicht an die Maschine verloren,
ich hatte Gorillas im Bauch! Frei geboren,
Stahlwatte im Kopf. Ich baute Ruinen von Leichenbläue
im treibenden Sand, verschoss meine Perlen an Säue.

Mit Panzerknackern als Fäusten erschloss ich das Tor
zum künstlichen Garten. Auf allen vieren ging ich vor,
fand einen Bau aus entwerteten Karten. Ich sprang
auf die Schippe eines Lebens von keinem Belang.

Ich kochte, Behändes auszusagen, schöpfte Gewirre,
schrie "Tod der Ratte" an die Wand. Das irre
Gericht hatte nichts von Gewicht an der Hand:
ein treiben ohne Wirkung, kein wirken von Bestand.

Pica pica




Da sitzen diese Laffen
auf dem Dach und randalieren.
Wär ich bewaffnet,
schöss ich scharf,
dass sie krepieren.
Ach, wär die Elster stumm
und trüge Windeln.
So schäckt sie gräßlich
und bescheißt die Schindeln.

Gedankengeflüster



Lass uns die Köpfe ineinanderschmiegen,
wir spielen bunt uns in Gedankenseen.
Lass Grau des Tags uns in die Nächte wiegen,
im Augenblick verlernen wir Vergehn.
Lass träumen uns, dass den Planeten heiter
wir scheinen wie ein einziges Gesicht.
Wer weiß, drehn sie sich ohne uns nicht weiter?
Wir schmelzen uns. Das All hat kein Gewicht.

Raus



Ich will nicht spielen,
ich will beißen.
Die Hand ausschlagen,
die ihr reicht.
Ich will nicht unter Dialog geraten.
Ich will nicht zuhörn,
und die Laute schreien,
aus denen ihr Verständnis brecht.
Ich will nicht nützlich sein,
Ich will nicht tauschen,
und alles, was ihr habt,
könnt ihr für Euch behalten.
Ich will nichts wert sein,
ich will raus.

Mittwoch, April 18, 2007

Künstlers Leid



Wer nie begann zu malen,
ahnt nichts von den Qualen,
die der Maler spürt,
wenn ihn der Pinsel führt.

Wer nie versucht zu schreiben,
kennt nicht die Gelüste
der Muse, die ihn küsste,
es mit ihr zu treiben.

Wer niemals, neu zu formen,
aus formlos Material,
sich wandte gegen Normen -
dem ist die Kunst egal.

Der Junge, der Metaphern rief



Der Junge, der Metaphern rief

Ein Junge war Wächter auf einem Parkplatz in Bogota. Immer, wenn ihm langweilig war, rief er: "Wesen mit Geräten greifen nach dem Stern!" oder "Was ist schon ewig Dein auf dieser Welt? Häng nicht dein Herz an vier Ringe!".
Die Büroleute in den umliegenden Gebäuden hatten keine Zeit zur Deutung seiner Botschaften, so kam auch keiner gelaufen. Nur bei der Ausfahrt beobachteten sie das seltsame Gehabe des Jungen, der ständig in einen kleinen, schwarzen Block kritzelte und unvorteilhaft frisiert und gekleidet war.
Eines Tages jedoch kam eine Bande von Automardern, um den Parkplatz leerzuräumen. Der Junge schrie aus Leibeskräften: "Zu Hilfe! Eine Bande von Automardern ist gekommen, den Parkplatz leerzuräumen!"
Natürlich hatte wieder niemand Zeit, um dies "Rätsel" zu entschlüsseln. Der Junge alleine war machtlos, so daß die Angestellten sich um 17:00 auf einem leeren Parkplatz wiederfanden. Mit Schimpf und Schande jagten sie den Jungen fort und ließen sich den Schaden von ihren Versicherungen ersetzen.
Pepe, so heißt der Junge, ist jetzt Wächter im Hafen von Cartagena. Manchmal, wenn ihm langweilig ist.....

Beruehmte Dichter



Berühmte Dichter 1

Zu Gottfried Benn sprach der Klabund:
"Es riecht so streng aus deinem Mund.
Du könntest etwas Zahncreme nutzen
und dir damit die Zähne putzen."
Da sprach Benn's Gottfried zu Klabund:
"Was soll denn das, du blöder Hund,
du alter Idiot: Ich bin schon 50 Jahre tot.
Mein Zahnbelag ist doch egal,
ich treib's schon lang nicht mehr dental."

Dann haben die alten Knochen
kein Wort mehr zum andern gesprochen.

Berühmte Dichter 2

Zu Heine sprach der Hermann Hesse:
"Heinrich, halt mal deine Fresse.
Von Loreley, der ollen Schnalle,
wer ist noch über, dass er sie knalle?"
Worauf der Heine zum Hesse spricht:
"Was willst'n du, du Glasperlenwicht?
Geh reiten auf deinem Wolfe der Steppen.
Werd mystisch mit den andern Deppen.
Mit mir und Loreley, ist's lange nicht vorbei."

So fummelt der Heine in Ewigkeit.
Der Hermann hat geistigen Zeitvertreib.

Berühmte Dichter 3

"Rolf Dieter", sprach der Herr Papa,
"es wäre besser, du bliebst da,
wo unsereiner rechts lang fährt.
Weil, linksherum, das ist verkehrt.
Und was so alles passiert, wenn dich
ein Bentley, ein Mini oder ein Rolls
im Londoner Nebel touchiert. Was solls,
du hörst ja eh nicht mehr auf mich."

Hätte Rolf Dieter nach rechts nur gesehen,
was wär in der Lyrik nicht alles geschehen?

Dichter 4


Zu Shakespeare sprach der Bernard Shaw:
"Komm mit zu mir und komm mir nah.
Wir lümmeln auf dem Canapè.
Ich knabber dich, wir trinken Tee."
William aber lag solches fern:
"Mein bester George, ich mag dich gern
von weitem. Doch du bist nicht einmal
ein Dichter, forget it once and for all."

Na gut, so dachte Shaw sich dann,
mach ich halt Oscar Wilde an.

Zurück



Die Reise beginnt auf Sternenstrahlen,
zu Kernen, die ständig vergehen.
In Räume, in denen, ferne der Zeiten,
Burgen, erlesen aus tausenden Seiten,
als Punkte am Sichtrand entstehen.

War's falsch, statt Weisheit die Löffel
zu fressen? Als es möglich erschien noch,
zu wachsen? Da wuchs man sich als Blatt
an den Baum, las jedes Wort durch und kaum
war man gesättigt, nie satt.

Rückwärts reisend, gemalt auf Monde,
deren Halos wir halluzinieren, Bilder,
die sich aus Wahn destillieren, nicht einer
hält die Fahrt an, die wilder und wilder
hinab geht bergan. Keiner steigt aus.
Keiner.

Mittwoch, April 04, 2007

Amsel



Ich lausch dem Lied der Amsel
für die Nacht und flieg zum
Mond. Die letzten Strahlen
einer Sonne leuchten mir den Weg
hinauf, wo Lieder klingen
und nie gehörte Töne
einer fremden Religion.
Wie anders scheint mir,
was die Amseln singen,
ohne Hohn.

Beck will mit Taliban reden



Da die Taliban noch nicht einmal eine Ahnung haben von
ihrem vorgeblichen Thema Islam, kann man mit ihnen über
nichts reden. Das dann aber ohne Ende, wie es ja
demokratische Praxis ist. In der Zwischenzeit werden
sie das Land weiter in blaue Mülltüten hüllen. Mal im
Ernst, was soll man erwarten von unbelesenen
Bauernlümmeln? Sie werden weiter Menschenfeinde sein,
solange sie nichts besseres lernen. Für welche
Gesellschaftsordnung stehen sie denn? Analphabetismus,
Feudalismus, autoritäre Papaherrschaft, eine
Gartenzwerggesellschaft. Appeasement mit Faschisten?
Don't get Beck!

Dienstag, April 03, 2007

Zerbrochene Sonnenbrille



Gesetzt den Fall, du wärest echt
so cool und nicht nur rüde,
du wärest reine Ironie,
und keine Attitüde?

Was wärest du der Forschung
ein Gewinn. Was ist in Menschen,
die wissen und nicht fühlen,
die willentlich im Fühlen niemals wühlen,
von dem, was einen Menschen ausmacht,
drin?

Ein Hardcore-Einzeldenker, der
schreitet über Leichen. Er bricht
Geschwätze.
Er ist der Richter seinesgleichen,
er schreit Gesetze.

Nur schade, dass es dich nicht wirklich gibt,
du kannst Empfindung noch so tiefer legen.
Es kommt der Tag, da deine Sonnenbrille bricht.
Und du kannst nicht dagegen.