Virtuelle Schublade für Bilder, Gedichte, Geschichten, Links und Zeug. Impressum: Rolf Menrath, Scheffelstr. 28, 47057 Duisburg, D
Donnerstag, Februar 22, 2007
IDEX
International defence exhibition
Die Früchte der Furcht
gibt es im Angebot
steht kleingedrucktes
zu lesen ist wichtig
ist das Preis-
Leistungsverhältnis
ist der Faktor
bewirkt die Entscheidung
kann man richten
sie die Mündung nach vorn
sieht man das Ziel
ist, wo der Feind steht.
Einwortgedanken
Wörtern, die im See sich fingen,
den Satz im Hals umkopfen,
die sieben Silbensachen
in den Rachen stopfen.
Bedeutung um die Ecke bringen.
In abstrakten Zungen bleiben,
als Großbuchstabe NICHTS
sagende, unbeantwortungslose
Kettensatzmassaker schreiben.
Buchstaben in die Suppe hauen.
Fleisch vom Anspruch nagen.
Dem Nebensatz die Wahl
der Worte lassen. Fragen,
auf Unverständnis bauen.
den Satz im Hals umkopfen,
die sieben Silbensachen
in den Rachen stopfen.
Bedeutung um die Ecke bringen.
In abstrakten Zungen bleiben,
als Großbuchstabe NICHTS
sagende, unbeantwortungslose
Kettensatzmassaker schreiben.
Buchstaben in die Suppe hauen.
Fleisch vom Anspruch nagen.
Dem Nebensatz die Wahl
der Worte lassen. Fragen,
auf Unverständnis bauen.
Montag, Februar 19, 2007
Zeichen
Zeichen aus der Dunkelheit,
in den Tag getragen.
Antwort der Vergänglickeit
auf die frischen Fragen.
In Symbolen neu verfangen,
schildern uns die Sagen,
dass wir uns sie aufgehangen.
Altes, fremd zu tragen.
Gleichsam, in die Nacht gestrahlt,
Bildnis einer Macht.
Zeichnend ist die Wand bemalt,
Blindheit, die verlacht.
Macht der Poesie
Der Dichter zu dem Mörder spricht:
"Das Töten, das gehört sich nicht!"
Da sagt zu ihm der Wüterich:
"Eins lern aus der Geschichte:
es siegen die böseren Wichte.
Nie die Pöten. So mach dich vom Hof,
und lass fortan das Dichten!"
Dieses kränkt den Schreiber sehr,
von Mördern und so,
verfasst er nichts mehr!
Die findet er doof.
Sollen doch die andren sie richten.
Schwer ist der Killer betreten.
Jetzt Gangsta-rappt er. Für Moneten.
Der eiserne Mann
Du bist durch dieses hohe Tor aus Stahl gegangen,
in ein Gefängnis.
Für dich von dir gebaut.
Aus eigner Haut
geschmiedetes Verhängnis,
nimmst du als Beute deines Krieges dich gefangen.
Dir folgt ein Heerzug durch die Großhirnrinde,
er ist am Ende,
bis er den Anfang finden kann.
Ein Mann, der mauert
sich die Wände,
durch die er gehen wird. Und gleich dem Kinde,
das sich erschafft, indem es sich vernichtet,
erleidest du.
Und was, das wird dir später klar,
weil du als Täter weißt,
was du vermeidest.
Du hast, für dich, ein Denkmal dir errichtet.
Der letzte Raucher
Ich rauchte in der Straßenbahn
und gerne beim Verkehr.
Egal war mir der Wertewahn,
immens war mein Verzehr.
Ich stand mit meinen Kippen,
im Buche der Rekorde.
Noch auf den Raucherklippen,
spielt Nikotin Akkorde.
Ich will der Unterwelt was singen,
mag sich der Kerberos beschweren.
Will dabei gleich Orpheus klingen,
ich werde noch den Hades teeren.
Buettenrede
Mit rheinischem Akzent zu lesen
Den Stock die neue Herrschaft hebt.
Grad so, als wäre sie belebt,
von frischen Träumen, die uns bald,
aus dunklem Tann, aus finstrem Wald,
hin führen in das Morgenrot.
Mehr Butter gibt es auf das Brot,
des harte Kante wir seit je,
bei Sonne, Regen, Wind und Schnee,
den Berg rauf schieben.Denn hinunter,
rollt es von allein, putzmunter.
Da ahnt man für die Zukunft nun,
in Zukunft wird sich auch nix tun.
Wer in der Bütt steht, der verspricht,
dir alles, was er morgen bricht.
Es weiß der Jeck doch ganz genau,
der Tünn regiert den Narrn. Helau!
Tätäää, Tätäää, Tätäää
Freitag, Februar 09, 2007
Warum und Darum
Scheinend
Die Lichter neuerer Tage,
spiegeln sich im
Lackledernen Hort.
Ketten, die ich ertrage,
mit deiner Erlaubnis
nur.
Herrin gummierter Corsage,
hell Schminkende hin
zu schwärzerem Ort.
Du bist, was ich erfrage,
bin dein Behältnis
pur.
Mit der straffen Bandage,
bestiefele mir den Sinn.
Mein letztes Wort,
dem mächtigen Gefrage,
Blase dicht, Bekenntniss,
Schwur!
Wenn Sturmkommt
Wellen schlagen
Wind in
unbekannte Richtung.
Segel prall gefüllt?
Wer bestimmt den Kurs.
Steuermänner geben
Ruder ab,
aus Angst davor,
was tun.
Kapitäne sinken
trunken zu Grund.
Wenn Sturm kommt -
stimmt der Kurs?
Funk streikt,
Ungeheuer steigen
sagenhaft empor,
Schemen auf Radar.
Leuchttürme scheinen
kein Licht.
Wind zerfetzt Nebel -
Haushohe Wellen,
Brandung in Sicht -
Hafen erhofft Schiffe,
verzweifelte Suche.
Schiff an Hafen:
kann ich einlaufen
noch
zu später Stunde?
Hafen erwidert:
komm doch.
Wen bestimmt der Kurs,
wenn Sturm kommt?
Die Blisterpackung
Da liegt sie nun,
die Blisterpackung.
Schaut mich höhnisch an.
Wartet darauf, ob ichs schaffe.
Ich schredder mir die Finger blutig,
schnibbel mit dem Messer wutig.
Kreische gleich als wie ein Affe,
nah am Irrsinn dran.
Erwäge Zerhackung.
Was kann ich tun?
Die Schere, die das Ding entsiegelt,
ist in Plastik fest verriegelt.
Deutsche globale Warenkunde
Auf Sansibar blüht Punica,
Grenada baut Langnese an.
Der Chinese schickt uns Pril,
Persil gibts viel in Afrika.
Rama wächst in Grönland, auch
am Strand von Goa Badedas,
Adidas' Heimat ist Hawaii,
in Dubai wuchern Edekas.
Globale Freier husten Krupp,
ein Trupp rasierter Geier.
Die Feier ist für Bayer aus,
Marktschreier im Gestrupp.
Schmonzes
Shootout
Ein zahnloser Hund liegt dösend im Schatten,
der Wind weht Tumbleweed herum.
Indianer träumen davon, was sie hatten,
die Flasche vor ihnen ist stumm.
Und in der Mainstreet gleißendem Lichte,
zeigt sich keine Gestalt.
Der Richter verschläft die letzten Gerichte.
Im Dunkeln lauert Gewalt.
Wenn Gott mich sucht, so sagt ihm Bescheid,
ich warte vor Marys Saloon.
Mit der Hand am Colt, zum Shootout bereit,
die Zeit ist reif für High Noon.
Wieder geboren
Gerade warst du noch ein Säufer,
elendig verlassen,
alles schien verloren.
Nun aber bist du wieder geboren,
als ein Toppverkaufsgenie.
Deine Ware, günstig dem Käufer,
lässt andere verblassen.
Weltweit jetzt im Angebot,
wer nicht kauft, ist morgen tot:
Freedom and democracy.
P.S.
Beinahe hätte ich noch geschrieben:
wärest du doch ein Trinker geblieben.
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