Virtuelle Schublade für Bilder, Gedichte, Geschichten, Links und Zeug. Impressum: Rolf Menrath, Scheffelstr. 28, 47057 Duisburg, D
Samstag, Januar 27, 2007
Manchmal
Manchmal,wenn sich Erde bewegt,
bin ich kein Fundament.
Suche in deinen Armen
nach Stärke
in Schwäche.
Fliehe,
vor mir
zu dir.
Manchmal, da sich nichts regt,
bist du mein Gerüst.
Taste mit deinen Flügeln
nach Wind
in Flaute,
fliege
mit dir
zu mir.
Manchmal ist die Reise überlegt,
nichts zu gewinnen,
zu verlieren.
Für dich,
für mich,
bleibt Wir.
Donnerstag, Januar 25, 2007
Meckermaennchen
Kuenstlerleid
Mittwoch, Januar 24, 2007
Worte
Am Ende der Berührung bleiben Worte führen die Sprache bis zur Haut der Ohren nicht weiter zerreißt der Klang die schützende Hülle nicht erklärt was offensichtlich bloßliegt im Versteck bis zuletzt anhält die Taubheit wird blind der Funktion im Gesicht fällt die letzte Grenze liegt schutzlos die Festung treibt der Sinn die Worte in alle Richtungen fort.
Schneegestoiber
Was ist denn Glos in Bayern los?
Der Meister der Ähs gibt auf.
Seehofers Land legt Beckstein in Brand.
Und auf dem Goppel schlägt der Huber
mit dem Kloppel Schaum im Zuber,
wie nicht geschoit.
Hat es in Kroith
endlich geschnoit?
Der Furor des Bajuwaren,
tritt ab nach all den Jahren!
Ach so? Das intressiert mich
keinen Doit.
Montag, Januar 22, 2007
In die Wekstatt
Ich bringe mein Leben in die Werkstatt,
da muss endlich mal ein Fachmann ran.
Weil ich die Mängel nicht beheben,
den Kurs so kaum noch beibehalten kann.
Die Pneus sind völlig blank gefahren,
mein Getriebe rumpelt vor sich hin.
Das Lenkrad ist schwer ausgeschlagen
und in der Batterie ist wenig drin.
Hoffentlich kann ich die Rechnung zahlen,
wenn ich mein Sein gewartet haben will.
Es sollte dann schon besser wie Neu sein,
sonst lege ich mein Leben lieber still.
Mittwoch, Januar 17, 2007
Droge Nummer eins
Mein Heroin ist Alkohol,
mein Dope ist rot und flüssig.
Spanien, Frankreich, Portugal -
da bin mir nicht schlüssig.
Ich torkel durch die Regale,
schau mir die Kapseln an.
Ob vielleicht in diesem Anbau,
mehr an Abgang lauern kann?
Der Entkorkten ist es egal,
dies ist der Flasche die Wende,
landet leer im Altglasregal,
geöffnet, betrunken. Ende.
You don't owe me
You don't owe me
I know nothing of you,
there are no obligations,
no strings attached.
We avoided the most common lies,
had half a clue, if any.
This is all there is
and nothing to be gained in future.
Souls on demand,
no pleasant imitations,
just bare it all.
The passing of a kiss,
limited to a morning
and parting is bliss.
Call the whole thing off
before it even begins.
The voice that sounds so sweet,
is not speaking of pleasance.
Our dreams collided,
my fingertips still burn
from touching your skin,
they sting and tingle.
You told too much of you
by saying not a word.
We met apart.
Dienstag, Januar 16, 2007
Kleine Beziehungen 1 - 24
1. Ich hätte dich noch stundenlang mit mir unterhalten können. 2. Ich möchte mir dein Herz ausschütten.
3. Ich lese dir meine Wünsche von den Augen ab.
4. Ich möchte dich in mir verwirklichen.
5. Du weißt auch nicht, was ich will.
6. Ich mache dir Sorgen um mich.
7. Ich habe dich in meiner Seele verlaufen.
8. Verlier mir den Kopf.
9. Halt mich an deiner Liebe fest.
10. Lass dich an mich heran.
11. Ich habe dich mit mir betrogen.
12. Ich habe zwischenmenschliche Probleme mit mir.
13. Ich sehne dich nach mir.
14. Du brichst dir mein Herz.
15. Ich werde dich um uns kümmern.
16. Liebst du mich so sehr, wie ich es tue?
17. Ich danke mir für unsere Zeit.
18. Ich möchte dich in mir selbstverwirklichen.
19. Ich schweige mich an, so laut du kannst.
20. Ich möchte dich auf mich beziehen.
21. Ich habe mir die besten Jahre deines Lebens geopfert.
22. Ich will meine Liebe mit dir füttern.
23. Ich werde mir helfen, soviel du kannst.
24. Ich habe mir das blaue von deinem Himmel versprochen.
Montag, Januar 15, 2007
Folgenlos
Beschreibe den Puls,
das Singen der Sterne.
Wie öde die Welt ist,
das liest sie gerne.
Mach einen Lachen,
zeig anderer Trauer.
Wie du auch reimest,
aus Stein bleibt die Mauer.
Web kunstvolle Fäden,
beschreibe es GROSS.
Wie fein dieser Vortrag!
Er bleibt Folgenlos.
Jedoch zum Ändern
des Laufs der Geschichte,
schreibst du Gesetze.
Nicht die Gedichte.
Mittwoch, Januar 10, 2007
Die letzte Metapher
Nach der letzten Metapher jagte ich,
setzte den Versfuß, wo keiner bisher,
erlebte fremde Gedankenstürme,
durchkraulte das tote Wörterbuchmeer.
Ich durchverste leere Klangsavannen,
Vokabelstoppelfelder grub ich um,
Wörter opfernd den Allegorien,
es reimte nichts, Kalliope blieb stumm.
Ich las durch die lyrische Halbsatzwüste,
die letzte Vokabel war schon verbraten.
Traf auf den wilden, frei reitenden Wortstamm
moderner, rauchender Dichtersoldaten.
Dann sah ich sie endlich, von ferne,
dunkel, erhebend, rätselhaft kühn,
halb vom Wortschatz schon begraben.
Die Feder in mir schien zu glühn.
Doch als ich sie gerade festschreiben wollte,
an diesem so verslosen Orte,
da war sie eine Metapha Morgana,
auf dem Friedhof der Kuschelworte.
Ach Gottchen
Ein Mann hat Gefuehle
Ein Mann hat Gefühle wie Bauhaus,
einfach und glatt strukturiert,
im Eisfach zur Verwendung.
Strikt nach Sparten sortiert.
In seiner Herzensgalerie
malt er die Legende,
Abstrakta einer Jugendzeit,
auf weiß lackierte Wände.
Kommt eine Dame zu Besuch,
sucht er ihr Vertrauen?
Er hat Gefühle, weil, es muss.
Darauf kann Mann nicht bauen!
Zander
Ein scheuer, vorsichtiger Fisch
ist der Lucioperca Sander.
Sein festes, weißes Fleisch wirkt frisch
mit Bratkartoffeldurcheinander.
Schwer ist er aus dem See zu kriegen,
man muss ihn hintergehen.
Der Raubfisch mag nicht Köderfliegen,
im Trüben kann er sehen.
Raubgierig ist er ungemein,
grätenfrei, wenn filetiert.
Dieser Barsch schmeckt wirklich fein,
sehr heiß gebraten, unpaniert.
Heut gab es Zander an Salat,
aus der großen Kupferpfanne,
Wir aßen uns mal richtig satt,
jetzt sind wir so ziemlich Panne.
Quelle
Folge einer Welle
von der Quelle an das Ziel,
dürstend ströme,
aufgelöst im Spiel.
Gezeiten reiten,
Dunst entfalten.
Dampf enthalten,
Wolken begleiten.
Freundlich fange
eine Brise, drehe diese
hin und her.
Da ist mehr:
Sterne schreitend,
du gehörst der Welt.
Lösche dich im Tau,
wie es ihr gefällt.
Dürstend ist dem Ziel
die Quelle.
Rücklings strömt die Welle,
aufgelöst im Spiel.
DSL rueckwaerts
Heute hab ich eingeladen,
nur herein in meine Köpfe.
Wunderbare Zungen wabern,
unbenannte Farben labern,
ziehen meine Schöpfe,
tiefer in Moräste.
Wo auf toter Bäume Äste,
kolorierte Blumen singen,
Uhren Zeiten überspringen.
Wortlos tönen Dichter.
Schwarz verstrahlen Lichter.
Aufgeblasen sind Paläste,
in meine Gegenwart gebannt.
Tönern tönen Bilder wilder,
töpfert Balsam Wilde milder,
Netzhaut ohne Rand,
Augen macht die Hand.
Hörsynkopisch böllern Kracher,
meucheln Witze ihre Lacher.
Grenzend liegen Zäune nieder.
Fließendes Ruhen in der Luft,
schwimme ich Bergabwärts wieder
durch dieser Multiversen Duft.
Rückwärts gleitend in den Räumen,
die betretend sie verlassen,
Grellgebunte Vögel träumen,
Melodien, die mich hassen.
Eine Türe hebt sich gleich,
sie führt zu andren Toren.
Stürme ich die Türme weich,
in denen ich geboren.
Quotendichtung
Strebe stets zur Masse,
viel ist mehr als Klasse.
Nimm dir Beispiel am TV,
schreib Gedichte mit Radau.
Dass auch Doofe es kapieren:
genital orientieren.
Liegt dir an hohen Quoten,
nutze reichlich Zoten.
Genieren sollst du dich nicht,
provozieren ist die Pflicht.
Benutze fleißig Ironie,
Schlechtes Dichten gewinnt mit sie.
Wenn Kritik erscheint:
nichts war ernst gemeint.
Reimzwang
Montag, Januar 01, 2007
Persönlichkeitsnavigationsassistent
Es ist doch so: in dieser schnellebigen, verwirrenden Zeit kommt
man mit den alten Mustern und Verhaltensweisen nicht mehr weit.
Es fehlt an Informationen, man schleppt veraltete Denkweisen mit
sich herum, gerät ständig in Konflikte mit der rasenden
technischen Entwicklung.
Das alles ist Vergangenheit, der neuentwickelte
Persönlichkeitsnavigationsassistent, PKNA, hilft ab sofort in
jeder Lebenslage.
Diese Maschine ist ständig verbunden mit den maßgeblichen
Datenbanken, dem US-Militär, der chinesischen Wirtschaftskammer,
dem Dudenarchiv, Knigge, Beate Uhse usw, so dass es keine
Situation mehr gibt, in der man nicht angemessen reagieren kann.
Durch den eingebauten Situationserfasser, der in Echtzeit alle
Vorgänge und Sinneseindrücke des Nutzers registriert, analysiert
und mit den relevanten Systemen abgleicht, ist man auf alles
einstellbar. Bei der Erstkonfiguration des Gerätes werden
persönliche Vorlieben, Abneigungen, Gewohnheiten, kurz, sämtliche
Lebensumstände erfasst, katalogisiert und ständig aktualisiert.
Das Ergebnis: eindeutige Anweisungen, wie in der jeweiligen
Situation optimal zu agieren und zu reagieren ist: Seien sie
jetzt froh! Ärgern sie sich! Laufen sie schnell weg! Jetzt küssen usf.
Angenommen, Sie sind in einer fremden Stadt und verspüren Lust
auf einen Kaffee: nach Äußerung ihres Begehrs leitet sie der PKNA
sofort zur nächsten Kaffeebude mit dem optimalen
Preis-Leistungsverhältnis. Oder sie erwägen den Erwerb einer
Ware: durch Verbindung zu sämtlichen Warenwirtschaftssystemen
kann unser PKNA ihnen vollständige Auskunft geben über
Erhältlichkeit, Preis und Service in ihrem Umfeld.
Auch in der Freizeit leistet unser Apparat unschätzbare Dienste.
Schon im Eingangsbereich z.B. einer Disco lassen sich, durch
einfache Vernetzung, die Persönlichkeitsprofile sämtlicher
Besucher auf ihre Bedürfnisse hin abgleichen. Sind keine Objekte
von Interesse anwesend, sparen sie teure Eintrittspreise.
Sie sehen also, eine Erfindung, ohne die die Menschheit nicht
mehr auskommen können wird, sobald sie erst auf dem Markt ist.
Wir suchen nur noch einige Geldgeber mit Wagniskapital, die
Interesse haben an den zu erwartenden immensen Gewinnen.
Sämtliche internationalen Patente sind angemeldet, das know-how
ist da, worauf also warten Sie? Schicken Sie uns ihr ganzes Geld, wir
werden es vermehren. Das Tor in eine glänzende Zukunft steht
offen!
Haengen sollst du in Texas
Ein einzelner Baum,
ringsum Prärie.
Die nächste Ranch
ist meilenweit entfernt.
Viel los war hier noch nie.
Coyote einen Skunk
entkernt.
Es nahen zweiundzwanzig Reiter
auf Rassepferden,
braungetönt.
Staubig dörrt Gras,
dürsten die Erden.
Ein Reiter gebunden,
bärtig und blass.
Sie halten am Baum,
schlingen ein Seil,
zerren den Blassen
zu seinem Platz.
Strebt er ins Heil?
Die Schlinge um,
ein letzer Satz.
Auf einen Eimer läßt man ihn steigen,
Sombreroträger blasen Tusch.
Dann wird der Eimer fortgetreten,
höchstpersönlich von Herrn Bush.
Die Sonne sinkt
zu anderem Ort.
Saddam wird steif,
man trägt ihn fort.
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