Donnerstag, Dezember 22, 2005

Anthropologie 2


Mädchen haben's doppelt so schwerer

Der bekannte Anthropologe Antonius Nabatäus von Hardstängl schreibt in seinem Buch "Trunkentum - Entwicklung des Trinkverhaltens deutscher junger Frauen" :
"Wir unterscheiden zwischem Ergebnis- und Ereignisorientiertem Alkoholkonsum. Ersterer wird auch als "Sturzkampftrinken" bezeichnet, kurz SKT. Hierbei wird die völlige Demenz angestrebt. Typischerweise folgt das SKT einem Schema: im ersten Stadium Kicherreiz und Lachsucht, die sich steigern können zu verhaltensuntypischen Entäußerungen in Form von Zitaten aus MTV-Videos: verstärktes Hüftschlackern, in-die-Knie-gehen, Hemdchenheben usw. Da die meisten jungen Frauen nicht aus der Bronx oder von Jamaika stammen, sind ihre Rub-a-Dub Vorführungen eher peinlich, was dazu führt, daß die zweite Stufe angetrunken wird, die "Jetzt-aber-wie-die-Kerle." Hierbei wird das (gedachte oder beobachtete) Verhalten junger Hengste übernommen, mit anpacken, von hinten antanzen und alles. Da dies noch peinlicher ist, stacheln die Mädchen sich gegenseitig auf und geraten, bei gleichzeitig steter Alkoholzufuhr, in das Stadium der Überdramatik. Hier beginnt das Auditorium,entsprechend euphorisch oder entsetzt zu reagieren. Um den Abend endgültig abzuschießen, gibt es vier Möglichkeiten: wankende Flucht, abschleppen oder abgeschleppt werden, kotzen oder vollendeter Absturz mit einschlafen an der Theke, im Gebüsch oder sonstwo. Zum Glück der jungen Frauen löscht das Über-Ich einen Großteil der Erinnerungen, so daß einer Wiederholung nichts im Wege steht.
Ereignisorientiertes Trinken ist eher uninteressant. Hier geht es um Geselligkeit, leichte Enthemmung, einen netten Abend, ein gesellschaftliches Ereignis, also etwas alltägliches, was für Spießer.
Zusammenfassend bleibt zu bemerken, daß das Trinkverhalten in der Jugendkultur, wie so vieles, dem amerikanischen Beispiel folgt. Dort gehört SKT schon zur Alltagskultur. S. dazu die einschlägigen Seiten im Internet."

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