Montag, Mai 30, 2005


Die Wahrheit ueber Joerg Haider

Geboren in Palästina als Yussuf ibn Ali al Haydary, Sohn des Ali ibn Slimane al Haydary, des dümmsten, jemals gelebt habenden Palästinensers. Im Widerstand gegen die englischen Besatzer hielt er leider während einer Kampfhandlung die Bazooka falsch herum und reduzierte damit die Kampfkraft seiner Schwadron um 13 Seelen ( Allah sei Ihrer gnädig). Nachdem das Palästinensische Oberkommando ihn darob unehrenhaft aus dem Widerstand entließ, schloss er sich der jüdischen Haggunah an, die er ebenfalls velassen musste, nachdem bei einer Vorführung seiner Haydarikoff ( einer auf eine Stange montierten Maschinenpistole , die in einem Radius von 360 Grad alles ausradierte, da man in diesen Zeiten ja "nie wissen kann, wo der Feind gerade steht") eine komplette Kompanie kampfestbereiter Exilanten zu Jahwe expediert hatte, ergab er sich den Drogen und dem Suff. Als die Israelische Regierung unliebsame Palästinenser auszuweisen begann, stellte sich heraus, daß kein arabisches Land bereit war, Ali und seine Familie aufzunehmen, es sei denn, um sie direkt einen Kopf kürzer zu machen. Weil Ali über ausreichend belastendes Material verfügte, schmuggelte der Mossad die komplette Familie in einer geheimen Operation nach Österreich, wo ihre Debilität nicht weiter auffallen konnte.
Yussuf benannte sich, nach dem Besuch der Bergschule, in der er ständig wegen seiner Bräune gehänselt wurde, in Jörg Haider um und wurde ob seiner Kindheitserlebnisse xenophob. So einfach ist das manchmal ( und deswegen darf er nicht nach Israel einreisen).

Ombiin aus Amsterdam

Geschichte einer Sucht

Es fing so harmlos an. Ein Freund empfahl mir Ombia Med, ein preiswertes, über Aldi zu beziehendes Produkt zur gründlichen Körperreinigung mit extra pflegender Rezeptur. Ich erstand eine Flasche der seifenfreien Wasch-Lotion, zum unschlagbaren Preis von unter 2 Euro. Hätte ich damals schon gewußt, was ich heute weiß...
Die ersten Wascherlebnisse waren sensationell, der natürliche Säureschutzmantel meiner Haut wurde gründlichst stabilisiert. Ich fühlte mich hautmild gepflegt und ausreichend mit Protein-Bausteinen versorgt.
In dieser frühen Phase muß es passiert sein, daß ich, während eines Ausbruchs selbstverliebter Ekstase, etwas des feinporigen, weichen Schaums inhalierte.
Obgleich ich die Packungsaufschrift gelesen hatte und mich auch sonst ausreichend über Protein-Derivate, spezielle Feuchthaltefaktoren und Pflegesysteme informiert wähnte, war ich in keinster Weise auf das folgende Erlebnis vorbereitet. Ich fühlte mich über die Maßen glatt, geschmeidig und gereinigt Ich wähnte mich als weiße, ovale Plasikflasche mit türkisem Deckel, eins mit den kosmischen Schwingungen. Ich war dermatologisch getestet.
Mitten in der darauf folgenden Nacht erwachte ich verschwitzt, ungepflegt und mit dem dringenden Verlangen nach einer Dusche - aber nicht ohne mein Ombia Med.
Es war der bei den Inhaltsstoffen nicht erwähnte, perfide Stoff Ombiin, dem ich, wie schon so viele vor mir, zum Opfer gefallen war. An und für sich harmlos, entwickelt er seine verheerende Wirkung erst beim Einatmen.
Ich begann, mein gesamtes Vermögen zu zerseifen. Zum Glück war der Stoff recht preiswert, doch stellten die von mir in stetig erhöhtem Maß benötigten Dosen mein Konto auf eine derart harte Probe, daß ich schließlich das Familienvermögen in Flaschen umsetzte. Es kam, wie es kommen mußte, ich begann, Mütterlein beim Verlassen von Aldi zu überfallen, um in ihren Einkaufstaschen nach dem so dringend benötigten Stoff zu suchen. Ombiin, it’s my wife and it’s my life, das war der tune, zu dem ich damals tanzte.
Einer der gefürchteten und in der Literatur bestens bekannten Nebeneffekte einer Ombiin-Abhängigkeit ist der sich stetig steigernde Geiz der Befallenen. Zuerst stoßen diese armen Wesen (zu denen auch ich mich zu zählen habe-ich bin noch lange nicht seifenfrei) alles ab, was sie am Baden oder Duschen hindert- Ehemänner, Ehefrauen, Kinder, Haustiere und Nachbarn werden obsolet. Das Einzige, was zählt, ist eine volle Flasche Ombia Med und der Besitz des Badezimmerschlüssels.
Schließlich stellte Aldi Süd den Vertrieb des so überaus erfolgreichen Produkts ein, da die öffentliche Kritik zu laut geworden war. Aldi Nord folgte wenig später. Ich besuchte den Kurs „Selber Seifen“ der Volkshochschule, doch wollte mir die rechte Zusammensetzung nicht gelingen. Zudem ließ sich Ombiin nur noch als teurer Schwarzimport aus China beziehen, wo es aus den Nebennierenrinden frisch Hingerichteter extrahiert wird. Leider ist dieses Produkt nicht nebenwirkungsfrei. Der harmloseste Effekt ist das ständige Gefühl, eine Binde um die Augen zu tragen. Ich begann, bullige Scharfrichter und glänzende Schwerter zu halluzinieren.
Die Niederlande mit ihrer laxeren Drogenpolitik boten den Stoff weiter an, so daß ich regelmäßige Einkaufsfahrten begann, anfangs zur Selbstversorgung, doch recht bald begann ich, zu verkaufen. Die Geschäfte liefen gut, bald konnte ich drei Aushilfen auf 420 Euro-Basis beschäftigen und begann, von einer eigenen Fabrik zur Herstellung von Ombiin zu träumen, irgendow im Marokkanischen Rif-Gebirge. Was ich nicht bedacht hatte, war die Konkurrenz. Da es nur noch vier Gebiete gibt, auf denen man echt Knete machen kann , ohne bereits im Vorfeld über Geld zu verfügen, ist es gängige Praxis, andere zu verpfeifen. Meine schönen Phantasien vom Ausweiten meiner Geschäftstätigkeiten aus dem Drogenhandel in die Bereiche Waffen-, Frauen- und Kunsthandel wurden jäh gestoppt.
Zu meinem eigenen Glück - wie ich erst später verstand - wurde ich auf der Autobahn Arnhem-Duisburg von den lobenswerten Truppen unseres Innenministers aus dem Verkehr gezogen - mit 1200 Flaschen undeklarierten Ombia-Meds im Kofferraum. Meine Karriere als Schmuggler und Dealer war beendet,ich war nur noch ein Schatten meines früheren Selbst – wenn auch ein sauberer.
In kurzer, aber fairer Verhandlung zu einer fünfjährigen Haftstrafe auf Bewährung verurteilt, befinde ich mich jetzt, nach einer langwierigen, Ph-milden Entgiftung , im offenen Entzug. Noch muß ich in Reinigungsmittelfreien Geschäften einkaufen, da schon der Anblick einer Flasche Lenor mir unsägliche Schmerzen bereitet, doch bin ich guter Hoffnung.
Gestern gelang es mir zum Ersten mal, meine Hände nur mit Wasser zu waschen. Schon bald, so machen mir die Betreuer Hoffnung, werde ich nicht mehr ständig daran denken, wo sich wohl das nächste Schwimmbad befindet. Zur Abhärtung unternehme ich ausgedehnte Bus-und Bahnfahrten, vorzugsweise zur Hauptverkehrszeit an heißen, regnerischen Tagen, stelle mich neben Dicke, die - rechte Hand am rechten Griff - ihre Botschaften ausdünsten und atme so tief als möglich ein. Morgen geht es in den Zoo, ein Besuch des Iltis-Käfigs und gemeinsames Schlammbaden mit Hängebauchschweinen stehen auf dem Programm.
Im Sommer dann folgt als Abschluß der Therapie eine vierwöchige Wanderung durch die Sahara, ohne Waschwasser und Waschlotion. Sollte es mir gelingen, diese harte Prüfung zu bestehen, gibt es Aussicht auf eine Anstellung in der städtischen Kläranlage. Ich beginne mich langsam darauf zu freuen, mein Leben wieder in geregelten Bahnen hinter mich zu bringen.
Ob es in Lybien wohl Aldi gibt?

Sonntag, Mai 29, 2005


Harmonie ( Car courtesy of RA-31 )

Harmonischer Gleichklang in der Annäherung von Karosserie und Landschaft.

Donnerstag, Mai 26, 2005


White man come in peace

We have good treaties for you. Sign now and get one extra.

Dschandschawid - (Pic version Rydiger)



Reitende Dämonen mit Gewehren
gefallene Engel der Nacht-
plündern die Würde der Menschen.
Geschichte wird aus Staub gemacht,
Geschichte wird zu Asche.
Alle Kinder Gottes müssen leiden heute nacht.

Boten der Hölle jagen den Sturm-
Verderbendes Feuer entfacht-
verteilen Elend und Tod an die Menschen.
Geschichte wird aus Staub gemacht,
Geschichte wird zu Asche.
Alle Kinder Gottes sollen leiden heute nacht.

Geister ringen um Erlösung-
in der letzten Schlacht-
verwerfen die Werte der Menschen.
Geschichte wird aus Staub gemacht,
Geschichte wird zu Asche.
Alle Kinder Gottes müssen leiden heute nacht.

Dämonen in Rage über uns-
entwerten mit Bedacht,
die Seelen der Menschen.
Geschichte wird aus Staub gemacht,
Geschichte wird zu Asche.
Alle Kinder Gottes sollen leiden heute nacht.

Wueste

Durch die Wüste

Man kann sich bequem in Wut und Zorn auf die Welt einrichten, sich panzern und eine Rüstung anlegen, die Welt schert sich nicht darum. Die Welt hat die Angewohnheit, in Reservate einzudringen. Keine Fläche in der Natur bleibt unbewachsen, es sei denn die Wüste. Also begibt man sich in die Wüste, irrt umher, redet mit den Schatten, bis man auf einen Außenposten der Zivilisation trifft, das Gefühl. Dann schlägt das Gefühl gnadenlos zu, wie lange man auch in der Wüste verbracht hat als Namenloser und wie sehr man auch glaubt, gefeit zu sein, es schlägt einen schwindelig. Dann erschrickt man und versucht, sich zu verstecken, aber in der Wüste kann man sich nicht vor sich selber verstecken. Dann schaut man sich das Gefühl genau an, analysiert es und versucht, es kaputt zu machen, bis man merkt, daß man sich selber kaputtmachen würde, gelänge es einem. Was einem in der Wüste willkommen gewesen wäre, wird jetzt, wo man schon einen Schritt heraus ist, unvorstellbar. Also geht man zu Freunden und versucht, eine Vorstellung zu bekommen davon. was denn jetzt los ist, vor kurzem hat man das Gefühl noch belacht und jetzt sowas. Dann nimmt man das Gefühl an und versucht, die Quintessenz herauszudestillieren, um es rein zu halten, um es behalten zu können. Das Gefühl jedoch strebt nach Vereinigung, bleibt nicht mit sich allein, sucht nach einem Gleichgesinnten. Dann kommt zum Schwindel noch das Herzklopfen, zur Vereinigung gehören zwei. Das zweite jedoch ist das Fremde, Unbekannte, vor dem zu verbergen man sich eigentlich in die Wüste begeben hat. Dann versucht man, das Gefühl auf die ganze Menschheit auszudehnen, schrickt aber vor der völligen Selbstaufgabe zurück. Dann versucht man, Zeit zu gewinnen, um sich zu besinnen und denkt doch immer nur im Kreis. Dann kommt zu Schwindel und Herzklopfen noch der Hunger, weil man anfängt, seine Festung zu schleifen, Panzer und Rüstung abzulegen. Dann hat das Gefühl Sehnsucht, strebt nach Erwiderung, beginnt einen Krieg gegen die Angst und man fängt an, Bücher und Gedichte zu lesen, um sich zu zeigen, daß alles schon vorher genau so da war, nur nicht für einen selber. Dann fängt man an, seine Angelegenheiten zu ordnen, um mit dem Alten Schluß machen und etwas Neues beginnen zu können. Aber warum sollte das Neue anders werden, als es das alte war? Dann geht man wieder in die Wüste, aber mit einem besseren Gefühl. Bis der Kreislauf, in immer kürzeren Abständen, von vorne beginnt. Dann verläßt man die Wüste und stellt sich dem Leben.

Dienstag, Mai 24, 2005


Zylinder

Mit der Stärke dieser Zylinder sind die Herausforderungen des Tages leichtzu bewältigen.

Montag, Mai 23, 2005


Sorrytelephon

Sorry, daß ich angerufen habe.
Sorry, daß ich drangegangen bin.
Na denn, sorry long.
Sorry, daß ich nicht angerufen habe.
Sorry, daß ich nicht drangegangen bin.
Na denn, sorry long.

Sonntag, Mai 22, 2005


Spaß


25 Jahre Spaß, 25 Jahre den anderen beim Spaß haben zusehen, 25 Jahre sauer auf die Spaßhaber.

Hellbellies

Wanna buy a belly?

Rough guide to hell

Eine überaus wichtige Neuerscheinung ist "Rough guide to hell",
dessen deutsche Veröffentlichung bevorsteht. Der Autor, David Ridic, beschreibt in kurzer, prägnanter Sprache die einzelnen Stationen der Unterwelt und deren Sehenswürdigkeiten. Am Lebhaftesten ist seine anschauliche Darstellung des Fegefeuers.Zum Ende des Kapitels ist man selber mehrfach durchgegangen.
Alles, was wir bis dato über die Hölle zu wissen glaubten, weiß der Verfasser dieses epochalen Werks auch, aber besser. Ein unbedingt lesenswertes Buch, gerade im Hinblick auf kommende Zeiten.

Uschibluete

Es war mir gelungen, in ihr Reservat einzudringen.
Zäune, Selbstschußanlagen, dressierte Kaimane hatten mich nicht abhalten können.
Ich mußte es mit eigenen Augen sehen.
Immer schon war sie ein Anblick für nur wenige Augen, aber in den letzten Jahren war sie zum Inbegriff der Exklusivität geworden.
Selten stimmten alle Faktoren, doch dieses Jahr war es soweit.
Uschi würde blühen.

Samstag, Mai 21, 2005


Liebende Freunde


Liebende sind miserable Freunde.
Freunde sind so miserable Liebende.

(Zeichnung L.W.)

Freitag, Mai 20, 2005


Kids

Morgens um 0745 im Weltall
Dem alternden Planetenlehrer gingen die ewig albernden Erstklässler gehörig auf die Nerven.

Erwiderung


Plötzlich stehen sie vor mir, Ich, Es und Über-ich. "Du kannst nicht
gegen die Natur! Du kannst nicht gegen die Idee! Du kannst nicht gegen das Muster!", sagen sie. "Kann ich wohl?", wäre meine Erwiderung.

Donnerstag, Mai 19, 2005


Fugu

Fugu

Sehr beliebt in Japanland,
ist es zu sterben durch eigene Hand.
Mancher macht seine Kinder zu Waisen,
beim Versuch, einen lebenden Hai zu verspeisen
und findet sich einer nicht Ehrenwert
so schlitzt er sich auf mit sehr scharfem Schwert
-das findet der Japaner besser
als ein billiges Küchenmesser.
Doch richtig freut der Asiate sich dann,
wenn er was giftiges essen kann.
So findet man Sonntags auf manchem Tisch
den Fugu,
einen Kugelfisch-
von innen voll mit Tetrodotoxin
wer das verspeist, ist ziemlich schnell hin.
Wenn Mamasan nicht sauber schneidet,
Papasan aus dem Leben scheidet,
und windet er sich stoisch voll Schmerzen,
so wünscht ihm seine Sippe von Herzen,
daß es noch möglichst lange dauert
-dann wird als tapfer er betrauert.
Das erfreut den Sohn der Sonne,
es erfüllt sein Herz mit Wonne,
denn der Kampf gegen Neurotoxin
raffte schon größere Samurai hin.
Sie wurden beerdigt als tapferer Held
sie aßen den giftigsten Fisch der Welt-
und möchtest Du dein Elend vergessen,
mußt du japanische Fischstäbchen essen.

Fragemauer

Warum immer die anderen?
Warum immer ich?

(Zeichnung L.W.)

Mittwoch, Mai 18, 2005


Vertaenzt

Es wollte gar nicht mehr aufhören. Die Idee, sich so durch den Rest seines Lebens zu taenzeln, machte ihn mehr als glücklich.

Glück



Manchmal kommt das Glück zu früh.
Dann geht es wieder und bleibt,
eine Ewigkeit in einer Gletscherspalte .
Es kommt zurück,
es
muß aus jeder Falle sich befrein.
Doch kann es
lange nicht verweilen,
bald verliert es
seine Festigkeit.
Nahtlos hört es auf,
wo es beginnt.
Nur hier und nur
für kurze Zeit,
sind wir für es und
es
für uns bereit.

Manchmal gibt es keinen Grund,
dann bleibt das Glück,
weil man ihm keinen Namen gibt.

Dienstag, Mai 17, 2005


Sorry,aber der Wagen ist bereits verkauft.

Flieg davon, flieg davon, flieg einfach davon

Ein Mann, ein Wurm

Ich armer, geplagter,
beleidigter Wicht.
So dreckig wie mir,
geht’s anderen nicht.
Weh mir, dem nieder-erbärmlichen Wurm,
windschiefes Bäumlein, gepeinigt vom Sturm.
Nicht nur die Brüder und Schwestern im Osten-
alle leben auf meine Kosten.

Ich stehe alleine vor mächtigen Heeren,
die nur drauf aus sind, mir die Taschen zu leeren.
Seh’ mich umringt von feindlichen Lagern,
von Lügnern und Dieben und Versagern,
die in höheren Kreisen verkehren.
Wie soll sich ein armes Bürschchen da wehren?

Früher, da waren wir Würmer noch Drachen!
Heute findet uns jeder zum Lachen.
Bald ist zu Ende unsre Geduld!
Natürlich sind die anderen schuld!
Man müsste, man sollte….!
Ein strenges Gericht.
Nur tun soll’s ein andrer,
ich traue mich nicht.

Die Vergeltung ist schrecklich, so spricht das Herrlein,
ihr werdet meiner nicht lange mehr Herr sein.
Die Rache der Made ist fürchterlich,
ein jeder, der Grund hat, fürchte sich.
Denn bald kommt einer, und er kommt bald,
der verhilft mir zum Recht, zur Not mit Gewalt.
Ich werde ihm folgen, ich willige ein,
das niederste seiner Würmchen zu sein.
Dann kriecht IHR vor mir auf dam Bauch,
das ist gewiss, und sicher ist auch:
Ihr mögt euch krümmen und winden und biegen-
ich trete euch platt und lasse euch liegen.

EUOST

Chancen und Risiken der EU-Osterweiterung
Ein Besinnungsgedicht

Im Märzen der Bauer
verliert den Verstand.
Er setzt seine Scheunen
und Ställe in Brand.
Vergiftet die Böden,
ermordet sein Vieh.
Die Knete aus Brüssel
erreichte ihn nie.

Im Juli der Bauer
reißt ab seinen Hof.
Er findet es jetzt
auf dem Lande zu doof.
Belädt seinen Karren
und zieht in die Sadt.
Der Duft seiner Scholle
macht ihn nicht mehr satt.

Oktoberns der Bauer
im Folklore-Gewand,
verkauft "Frisch vom Felde"
Gemüse am Stand.
Das schickt ihm aus Holland
sein einziger Sohn.
Die Arbeit ist schwer
doch leicht ist sein Lohn.

Im Mai hat der Bauer
genug Kapital.
Was andere können
kann er allemal.
Er öffnet in Warschau -
die Lage ist chique -
die einhundertfünfzigste
Handy-Boutique.

Im Märzen der Bauer
zieht wieder auf's Land.
Er jobbt jetzt als Kellner
im Schnellrestaurant.
Ißt Pizza und Döner,
trinkt Cola dazu.
Er fühlt sich willkommen
in seiner EU.

Montag, Mai 16, 2005


Werbepause1

Sie gehen gerne mit Herrchen spazieren? Und sie trinken gerne-aus der Gosse? Und das wirkt?
Immer nicht, aber ich kann jede Hündin haben, die ich will.

Ein Fest, das sich selber begeht (Zeichnung L.W.)

Freudig gießt Öl
sich ins Feuer:
Ich werde brennen!

Lange geruht,
gewartet- dieser Tag:
glückliche Insel,
bedrängt durch Sturm,
treibe davon.

Endlos schon
vor Anker gelegen;
zärtlich jagen Wellen
Schiffe daher.
Wir tauchen ein!

Voller Lust
stürzen Wolken zu Boden.
Schwemmen jubelnde
Mauern davon.

Fundamente wanken erregt,
übermütig fällt alles.
Sanft brechen Schranken.
Frohes Verlangen-
ein Tier in der Falle,
das den Jäger ersehnt

(Zeichnung L.W.)

Maybe when the war is over

Maybe when the war is over
we can try to work on love
and rebuild the smoking ruins
we can try to talk of love

Let us sign another treaty
true to promises this time
let us find the just solutions
you’ll keep yours and I’ll keep mine

When to reason gets too heavy
anger occupies the mind
if we hold on to our losses
we won’t know what we might find

Let us leave the trenches early
both surrender the same time
we can clear the space between us
let us try to find each mine

Peace for us in times of hatred
we can try to work on love
let the present be behind us
we can try to work on love
Freedom is a heavy burden
we can try to work on love

Sonntag, Mai 15, 2005


Ein Mann wie Dynamit



Ein Mann läßt vieles sich gefallen,
doch alles nicht.
Man kann ihn nur begrenzt zum Narren halten,
dann wachsen seine Zornesfalten
und er bekommt ein kantiges Gesicht.


Ein Mann-im Guten wie im Bösen-
macht manches Spielchen mit.
Doch wird es unfair, muß er sich erlösen,
dann sieht er rot, wird Dynamit.


Es brechen in ihm alle Dämme,
es schwillt der Kamm ihm mächtig an.
Er kennt nicht Land, Familie, Stämme,
weil Dynamit nicht unterscheiden kann.


Ganz gegen das, was er sonst fühlte,
geht nichts ihm mehr am Arsch vorbei.
Es wird das Wasser trüb, wenn man drin wühlte.
Er löst sich auf in Raserei.


Er mag sich gar nicht gern, so dynamitisch,
fast tut’s ihm in der Seele leid.
Er sieht sich selber nicht mehr kritisch,
doch was zu viel ist, führt zu weit.


Es werden die ihr Tun bedauern,
die seinen Zorn einst aufgeweckt.
Denn hinter weggesprengten Mauern,
ist man nicht mehr so gut versteckt.


Die Sonne wird am Firmament erbleichen,
wenn seine Wut erst flammend explodiert.
Er tanzt auf seiner Feinde Leichen:
„Jetzt habt ihr’s hoffentlich kapiert!“


Ein Mann läßt manches sich gefallen,
doch alles nicht.
Man kann ihn nur begrenzt zum Deppen halten,
dann wirft sich seine Stirn in Falten
und er bekommt ein grimmiges Gesicht.

Olmen

Regeln für das Spiel "Olmen"
Ziel des Spiels ist es, zu gewinnen, indem man so wenig oder so viel Punkte wie möglich erhält. Da die Plätze 1,2,4 und 5 gleichwertig sind, verliert immer der dritte. Bei Gleichstand werden die Punkte gleichmäßig verteilt. Dann gibt es auch halbe Punkte.
Es gibt 48 Karten in Werten zu 12,11,10 etc Punkten,insgesamt 312 Punkte.
Alle Karten werden verteilt.
Gespielt wird zu fünft. Pro Runde setzt einer aus und ist Schiedsrichter und Protokollführer.Er überwacht mit einer Stoppuhr die Zeitvorgaben. Gibt es keine Stoppuhr, muß er ticken.
Seine Entscheidungen sind unanfechtbar, es sei denn, die anderen vier stimmen gegen ihn.
Nach Spielende wird der beste Schiedsrichter in geheimer Abstimmung gewählt (einfache Mehrheit genügt), er erhält 10 Punkte Abzug. Gleichstand oder gleiche Anzahl der Stimmen zählen nicht.
Minuspunkte können in die nächste Sitzung übernommen werden.

Jeder Spieler hat 15 Sek Zeit, eine Karte abzulegen. Braucht er länger, bekommt er pro Sek 1 Strafpunkt. Für meckern gibt es auch 1 Strafpunkt. Für übertriebenes jubeln ebenso. Und für überlanges sortieren (entscheidet der Schiedsrichter nach gusto).
Das Spiel wird gegen den Uhrzeigersinn gespielt, da es gegen die Zeit läuft. Es beginnt der rechts vom Geber sitzende.
Maximale Spieldauer 15 Minuten, evtl dann noch bei den Spielern verbliebene Karten werden schlechtgeschrieben.
In der ersten Runde ist die höchste gerade (12) Karte Trumpf, dann die niedrigste ungerade (1), dann die 10, dann die 3, die 8, die 5, die 6, die 7, die 4, die 9, die2, die11. Die Wertigkeit der anderen Karten ändert sich absteigend bei den geraden und aufsteigend bei den ungeraden Karten.
Wer die in der jeweiligen Runde höchste Karte auslegt, erhält den Stich. In der ersten Runde sticht die zuerst ausgelegte höchste Karte, in der zweiten die zuletzt ausgelegte höchste Karte usw. Die 11 ist daher ziemlich doof. Hat jemand 3 oder vier 11er, wird entweder neu gegeben oder derjenige Spieler entscheidet sich für ein Duell. Er muß sich dann einen Gegner aussuchen und diesen besiegen, indem er versucht, die höchstmögliche Anzahl an Punkten einzuspielen, jedenfalls mehr als sein Gegner (Gleichstand zählt als verlieren).
Haben zwei Spieler je 2 11er, können sie sich zusammenschließen und müssen versuchen, weniger Punkte als die Gegenspieler einzufahren. Gleichstand gilt als Sieg.
Es empfiehlt sich, vor Beginn des Spiels Allianzen auszuhandeln, die allerdings im Spielverlauf bedenkenlos aufgegeben werden können. Es gibt keine moralische Wertung des Verhaltens. Gejammer über untreues Verhalten wird mit 1 Strafpunkt gewertet.

Freitag, Mai 13, 2005


Wer nur vom Kaffeetrinken etwas versteht, versteht auch davon nichts.

Der Ring des Muentefer

Dem Arbeiterführer Müntefer
gefiel das Führen der Arbeiter sehr.
Herzlich er an den Werktätigen hing,
er schmiedete ihnen einen Ring
aus Blech, sie und sich zu binden,
daß nie mehr sie auseinanderfinden.
Es wurde im Lande sehr bequem,
wie in jedem geschlossenen Wahnsystem.

Dann, eines Tages, aus heiterem Himmel,
fiel über das Land ein grausam Gewimmel.
Keinem gelang es, sich zu verstecken,
kahlgefressen Büsche und Hecken.
Es suchten manche Zuflucht beim Beten,
andere beim Unkrautjäten,
doch schien keine Macht in der Lage zu sein,
das Land von diesem Joch zu befrein.

Müntefer dachte an das alte Gesetz:
hilft dir sonst nix, hilft Geschwätz.
Er ließ es ertönen, versenden und drucken,
da mußten sich selbst die Schrecken ducken.
Sein Wort genügte, daß sie sich entfernten,
gerettet waren Scheunen und Ernten.
Dein Lob tönt laut, o Müntefer,
einzig wahrer Quasselkasper!

Erstes Auto

Sie war etwas ganz besonderes, sie hatte dieses Funkeln. Unser Beisammensein dauerte eine Ewigkeit, unsere gemeinsamen Erlebnisse schmiedeten uns zusammen. Nie werde ich sie vergessen....

Donnerstag, Mai 12, 2005


Haette

Ich hätte Angst ich
wäre glücklich.
Ich hätte Angst ich
käm dir nah.
Ich wäre froh,
du würdest gehen.
Ich wäre froh
du bliebest da.

Guter Fußball findet im Kopf statt


Hoffen und bangen
zittern und beben.
Heißes Verlangen,
bitteres Leben.
Große Erwartung,
plötzliche Wendung,
fröhliches Lachen.
Halbzeitendung.
Brutales Erwachen,
ödes erleben,
zittern und bangen,
hoffen und beben.
Klatschnasse Hände,
perlender Schweiß,
Glückliches Ende.
Krönender Preis.

Sternschleuderin1

Egal, was ich anbrachte, sie schleuderte es unbesehen ins All zurück.

Mittwoch, Mai 11, 2005


Pet

Feed me, I'm hungry.

Sport drei:

Schieflieger
Heimlich hatte ich sie immer schon bewundert, wegen ihrer Eleganz und ihres Wagemuts. Bedauerlicherweise verhalf mir auch der Kauf des entsprechenden outfits nicht zum Erhofften Ergebnis. Ich blieb immer der letzte.

Dienstag, Mai 10, 2005


Anrufung



Hüter des Feuers,
Wahrer des Lichts,
Herrscher der Sonnen,
Banner des Nichts.

Steige aus Schwärzen
glänzend empor.
Flammender Herzen
leuchtendes Tor.

Jäger der Schatten,
Wächter des Schreins.
Brennende Quelle,
Herrscher des Seins.

Lodernder Feuer
gleißende Glut:
fackelnder Leuchten
sengende Wut.

Blender der Blinden,
ewiger Schein.
Willige Kerzen
wollen wir sein.

Montag, Mai 09, 2005


Adonis vom Freibad

Ich habe dich neulich im Freibad gesehn,
mein Atem stockte,
das Herz blieb stehn.
Dein Anblick brachte mich um den Verstand.
Sicherheitshalber schwamm
ich zum Rand
vom Becken,
meine Gefühle
zu verstecken.
In mir ein archaisches Grollen,
mein Bemühen,
in dem vollen
Becken hinter dir her zu kraulen,
brachte meine Lunge zum Jaulen.
Du teiltest die Fluten so behende,
mit meiner Atmung ging es zu Ende.
Man musste mich aus dem Wasser tragen.
"Wo bist du, Adonis?"
hört man mich fragen.

Paradies

Wir wären schon da, wären wir nicht immer auf der Suche danach.

Sonntag, Mai 08, 2005


Venus vom Freibad

Ich habe dich neulich im Freibad gesehn,
mein Atem stockte,
das Herz blieb stehn.
Dein Anblick brachte mich um den Verstand.
Sicherheitshalber schwamm
ich zum Rand
vom Becken,
meine Erregung
zu verstecken.
In mir ein archaisches Grollen,
mein Bemühen,
in dem vollen
Becken hinter dir her zu kraulen,
brachte meine Lunge zum Jaulen.
Du teiltest die Fluten so behende,
mit meiner Atmung ging es zu Ende.
Man musste mich aus dem Wasser tragen.
"Wo bist du, Venus?"
hört man mein Klagen.

Gratulation zur Wiederwahl



Der Tony hat sein Lächeln verloren-
es sass an ihm feste, seit er geboren.
Jetzt hat er es wirklich schwer-
pflügt durch ganz Bagdad,
und findet’s nicht mehr.

Solch böse Tat ist echt zu beweinen,
nachts kam Saddam und stahl sein Greinen.
Der Tony wollte die Welt beglücken,
ein wenig mit Lametta sich schmücken.
Nun dümpelt im Tigris-Dickicht aus Binsen
ein herrenloses Gewinner-Grinsen.
(So mancher freut sich an dem Fakt,
die Maske ist weg - humaner Akt).

Doch was den Tony am meisten erschreckt,
Saddam hat böse ihn angesteckt.
Die Ärzte sind sich dessen gewärtig-
es gibt keine Heilung,
bald ist er schnauzbärtig.
Schon wachsen ihm Hütchen und Gewehr-
Ist es Tony Saddam oder Hussein Blair?

Die Krankheit ist schrecklich, wen sie befällt,
der denkt sich als Erlöser der Welt.

Wird es diesmal wieder passieren,
dass die zur Rettung Bestimmten krepieren?
Die Antwort im Wind weht und Tony ist jung-
bleiben Sie dran bis zur Fortsetzung.

Freitag, Mai 06, 2005


She left

She left
but left a present.
An echo
of her smell.
Her image
in the mirror.
Her voice
reflecting,
her thoughts
lingering on.
Her laughter
resounding
from the walls.
Her time,
shared freely.
Returning
as if never
she left.

(Zeichnung L.W.)