Wer beruflich mit Grundschulkindern zu tun hat, lernt schnell, dass es neben fest, flüssig und gasförmig einen vierten Aggregatzustand gibt, nämlich laut. Laut wie in ZU LAUT, so VIEL ZU LAUT, dass ein startendes Flugzeug sich die Ohren zuhalten würde. Ungebremst ist eine 20köpfige Klasse in der Lage, einen derartigen Radautsunami auszulösen, dass sich die Trommelfelle nach innen biegen bis in den Gaumen, die Ohren abreißen und man sich danach sehnt, im Inneren einer Haubitze zu sitzen, die gerade abgefeuert wird.
Irgendwie schafft es die Natur, die Kinder selber vor den Folgen der freigesetzten Lautstärkeenergie zu schützen, ja, sie scheinen diese Kraft sogar nutzen zu können, um noch höhere Level des Krawalls zu erreichen. Deshalb müssen Grundschulen (und auch Kindergärten) besonders solide gebaut werden, tief gegründet und stahlbetonbewehrt, da sie ansonsten zerbröseln, zerbersten, zerplatzen oder abheben würden.
Nun könnten findige Ingenieure Methoden erfinden, Phon in Watt zu transformieren und dadurch eine schier unbegrenzte Energiequelle zu konservieren. Leider sind bislang sämtliche Lautstärkemeßgeräte, die für eine wissenschaftliche Arbeit nötig sind, durchgeschmort.
Daher bleiben, bis das Surfen auf Schallwellen möglich wird, den Getösegeprüften zur Erholung nur vielbefahrene Bahnstrecken, Brücken über Autobahnen und der Aufenthalt in der Nähe von Presslufthämmern.
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