Samstag, Januar 30, 2016

Gedicht in einfacher Sprache


Komm, wir spielen Politik.
Ich bin der Bestimmer.
Du bist die vielen Leute.
Ich darf euch hauen.
Ihr mich nicht.

Wir spielen nach Plan A.
Der endet schlimm.
Oder nach Plan B.
Der endet schlimmer.
Na gut, wir spielen beide Pläne.
Oder keinen.
Wir ändern die Regeln im Spiel.

Jetzt gibt es Frühstück.
Wir räumen Deutschland auf.
Ab in die Kiste.
Wir schaffen das.
Weg.

Sonntag, Januar 24, 2016

Von der Demokratie zur Diktatur in dreizehn einfachen Schritten


1. Geh unbeirrt durch die Parteienmühle, lass dich wählen, vereine die Willigen, säe Zwietracht unter den Gegnern.
2. Verkünde alternativloses, übernimm die Ruder deiner Gegner.
3. Sei nicht normal, kein Normaler wird Politiker. Setze eigene Normen.
4. Verfahre konsequent konzeptlos, bis dein Verhalten zum neuen Konzept wird.
5. Verfolge alle Gegner der neuen Konzeption als amoralisch.
6. Etabliere eine neue Moral, der sich alle unterwerfen müssen, die nicht untergehen wollen.
7. Verschaffe dir eine Armee außerhalb der Armee, lass ihr freien Lauf. Schwäche die Kräfte der etablierten Ordnung.
8. Reagiere beleidigt bei Kritik, du hast den Mantel der Geschichte und die Mittel, zu strafen.
9. Der Unterstützung der Medien hast du dich bereits versichert, durch Drohungen, Schmeichelei, Erpressung. Setze diese Medien skrupellos ein.
10. Die gesellschaftliche Ordnung gerät ins Wanken. Mach weiter, sei traurig, zornig, fordere das Unmögliche, bedränge das Volk, norde die Nachbarn ein.
11. Erkläre das Volk zu seinem eigenen Feind und bringe es zur Vernunft mit Notstandsgesetzen, die notwendig werden, da der Staat in Not gerät wegen der urplötzlich überall aufflammenden Aufstände.
12. Ermächtige dich in der von dir herbeigeführten Krise zum Krisenbändiger, errichte geschützte Bereiche für Unwillige und führe das Volk mit eiserner Härte zu seinem Glück.
13. Nun lass auch die Nachbarn teilhaben an der neuen Ordnung. Du weisst hinter dir eine irreguläre und eine reguläre Armee und ein Volk, das dich bedingungslos liebt. Alternativlos.

Selbstentmächtigung


So schnell kann das gehen,
vom Bürger zum Wüterich
im eigenen Lande zu mutieren,
wenn sich die Fahnen plötzlich drehen
und mitten im Spiel die Regeln zu Rätseln werden.
Gerade noch Meister der Welt,
auf einmal ein Sklave der Ereignisse,
die keiner versteht, weil er sie verstehen soll,
wenn die Angstsämaschine tiefe Furchen gräbt
in die Stirnen und die Verfassung
gerät aus der Fasson, für dumm verschenkt,
allmachtlos.
Der Ungeist wurde aus der Flasche entlassen,
er kehrt nie mehr dahin zurück.

Dienstag, Januar 19, 2016

In der Eurodruckerei



Runter auf die tiefsten Sohlen,
fährt der Schäuble, Kohle holen.
Doch zu viele gruben schon dort,
sinnlos zu wühlen, der Zaster ist fort.

Da denkt er bei sich, es muß was passieren -
Ich werde es mal mit Voodoo probieren.
Wenn hier nur noch Zahlen zählen,
will ich Euch zum Zahlen quälen.

Aber das will auch nichts nutzen,
also geht er Konten putzen,
findet jedoch in jedem Tresor
nur Elend und Ödnis und Leere vor.

Verzweifelt kommt Wolle nachts zu dir,
durchwühlt die Kommoden, verköstigt Dein Bier.
Er schaut in die Strümpfe und hinter Tapeten -
fruchtlos seine Jagd auf Moneten.

Es hatten schon die, die vor ihm waren,
den Karren voll vor die Wand gefahren.
Nun fordert ihn auf der Gott der Finanzen,
mit ihm den letzten Tango zu tanzen.

Doch er aktiviert seine ruhigen Hände -
Ruhige Hände bringen die Wende:
Betrachte nunmehr den Schuldenberg heiter -
Hast du den Gipfel erreicht, geh weiter.

Wir gehören jetzt alle, gesund oder krank,
der deutschen Debitorenbank.
Die Nichte muß vor der Oma sterben,
will sie nicht ihre Kredite erben.

Natürlich hat Wolfgang nie gelogen,
vielleicht mal ein wenig die Zukunft verbogen.
Und wenn ihr euch denkt, es wird nimmer schlimmer -
ihr habt euch geirrt, denn schlimmer wirds immer..
Zum Schluß erklingt das alte Lied:
Der Staat geht pleite und wir gehen mit.

Samstag, Januar 16, 2016

Neue Steuern braucht das Land


Nachdem sich die Autofahrer  beklagen, übermäßig vielen Abgaben zu unterliegen, hat sich das Finanzministerium auf eine neue Steuer geeinigt für Nichtbesitzer von Automobilen. Sie werden in Zukunft zur Kasse gebeten für jeden Kilometer, den sie nicht mit dem Auto fahren. Um Gerechtigkeit zu gewährleisten, werden Kameras installiert an Kreuzungen, Bus- und Bahnhaltestellen und Unterführungen. Abgerechnet wird online. Wer auf den Videos nicht auftaucht, wird pauschal besteuert.
Zugleich wird eine Nichtrauchersteuer eingeführt, wäre ja noch schöner, die Abstinenten könnten sich drücken. Das betrifft auch die Nichtkonsumenten von Alkohol. Da man nicht nachhalten kann, wer Cannabisprodukte gebraucht, wird zur Reinerhaltung des Volkskörpers ebenfalls eine Pauschale für alle eingeführt. Da kann keiner meckern, für alle ist immer gerecht.
Die Reinhaltung der Luft und des Wassers verursachen immense Kosten, so werden die Konsumenten dieser Produkte steuerlich ebenfalls belastet. Wer ärztlich nachweisen kann, weder zu atmen noch zu trinken, unterliegt einem ermäßigten Steuersatz.
Wer einen Arbeitsplatz besitzt, hat ihn einem anderen weggenommen. So ist es nur gerecht, dass hinfort jeder, der in Lohn und Brot steht, einen Arbeitslosen unterstützt per Hartzsoli. Als Endziel ist angestrebt die Aufhebung der Geldwirtschaft. Wer, wenn nicht die Finanzämter, wäre denn in der Lage, ausgleichende Gleichheit herzustellen? Gebt uns euer ganzes Geld, so lautet der neue Slogan. Wir teilen es euch dann zu, einem jeden nach seinem Bedürfnis.

Donnerstag, Januar 14, 2016

Relativistische Relativisierungspolitik



Zur Grundausstattung eines jeden vernunftbegabten Menschen gehört es, antiNazi zu sein: AntiNationazi, AntiinterNazi, AntiReliNazi. Angesichts der Spannbreite dieser Drahtseile kann es zur Zeit zu Irritationen der Artisten kommen beim Balanceakt. Wie Gundel Gaukeley Dagobert Duck mit Bombastik-Buff-Bomben bewirft im Kampf um dessen Glückszehner, wollen die Bundesgaukler/innen die Sinne vernebeln. Aber, jedoch, dennoch, trotz alledem: ein alleiniger Kampf gegen Nationazi genügt bei weitem nicht, knüpft den anderen Strömungen einen fliegenden Willkommensteppich, unter den alle Widersprüche gefegt werden. Solange nicht alle totalitären Strömungen als solche benannt werden, wird keine benannt. Wer nur Ahnung von Machtpolitik hat, hat auch davon keine Ahnung und wird gnadenlos hinweggekehrt, auch wenn er/sie/es sich unter dem Mantel der Geschichte geborgen fühlt. Wenn Stimmungen zur Grundlage der eigenen Handlungsunfähigkeit erklärt werden, wird die Macht verlieren durch Verstimmungen. An die Ohnmacht.

Donnerstag, Januar 07, 2016

General Verdacht


Wenn er Kommandos ausschickt an die Front,
dann knicken alle vor ihm ein. Kein Schwein,
das sich ansonsten im Lichte der Wahrheit sonnt,
will hinterher dabeigewesen sein,
wenn nach der Frontbegradigung
die Balken brechen, weil überbogen.
Sie betteln um Begnadigung:
Wir haben ehrlich die Wahrheit gelogen.

Voll Mut erschoß man täglich einen toten Hund
und mischte alle Farben:
Es wurde braun, nicht bunt.
Wer leckt jetzt seine Narben?

Dienstag, Januar 05, 2016

Wenn sich die Hottentotten in Köln zusammenrotten


Hart wird der Rechtstaat reagieren,
was da passsierte, das ist nicht zu tolerieren.
Die Täter lachen sich, betreut, kaputt.
Wat mutt, dat geht, wat geht, dat mutt.

Man muss (und Frau) nun eben akzeptieren,
dass man (und Frau) zum Opfer werden kann
und deshalb sollte man und s.o. jetzt kapieren,
dass sowas Schuld ist der Gesellschaft und sodann

soll sich der Souverän halt integrieren. Wann,
wenn nicht sofort, wann soll sich denn das Leben wenden,
im Schönen, Wahren, Guten enden?
Vielleicht gibts dazu einen Filmbeitrag in Cannes.

Montag, Januar 04, 2016

Karneval wird bunt


Den Zug führt an die Königin der Sockenpuppen,
voll Huld verteilt sie Probepäckchen Trockensuppen, 
vegan, laktosefrei und vegetarisch,
antifa und bioöko, aber immer contraarisch,

gefolgt vom vielgeliebten König der Roma,
gemütlich auf seinem Sofa im Koma.
Dann kommt, mit leicht ergrauten Haaren,
ein Funkenmariechen in Wechseljahren.

Nun folgt ein etwas strengerer Duft,
die Konvertiten von "Hans spreng in die Luft".
Sind sie erst vorbeigezogen,
liegen viele platt am Boden.

Die ganze Stadt ist eine Herrensitzung,
ein Feuerwerk der Volksbewitzung.
Ab 5:45 wird hier zwangsgebützt,
Appeasement hat uns immer schon beschützt.

Sonntag, Januar 03, 2016

Neujahrsansprache 2015-16


Habe mir die Rede der Kanzlerin angesehen, ohne Ton. Tolle Ansprache. Nächstes Jahr dann auch 
noch ohne Bild.