Donnerstag, Januar 13, 2011

Wenn der Wutbürger kocht



Hors d'oeuvre ein großes Manoeuvre a la Bastille,
zornesrote gallebittre Pferdepille und danach
Ragegout mit Pfeffer in den Allerwertesten zu blasen,
dazu falsche Angstvorallemhasen in Hasspik
(der Trick: sie stark verbittern zu lassen).

Es folgt als erster Hauptgang Kampfkartoffeln a la mode,
zu Tode gelabert und zertreten in den Gassen,
die der Welt bedeuten: hier schmeckts den Leuten
noch. Dann heißt es Unschuldsopferlämmer häuten,
Pellen zu Markte zu tragen (bloß nicht nach den Preisen fragen),
und vor dem zweiten Hauptgang gibt es was zu trinken.

Ah, Feinddesvolkesvorderformfleischschinken
(am Stinken, weil schon reichlich abgehangen),
an Che-Guevara-Baskenmütze und gepellter Wutwurst.
Den Blutdurst stillen hadernde Sorbettchen,
ein Bettchen wartet. Das Revolettchen hat gerade angefangen.

Dienstag, Januar 04, 2011

Abzählreim 3



Drei Kommunisten
machten in die Kisten.
Da waren diese leerer
als vorherer.

Radikalpoet!



Lass deine Dichtung tönen wie die Hörner eines Schiffes
aus dem Nebel. So ist der Leser früh genug gewarnt.
Sei Hupe, Klingel, dröhnende Posaune, vertreibe
kesselpaukend jeden Zweifel an der Absicht, zu belehren.
Auch wenn es noch so aussichtslos erscheint,
so müssen deine Worte doch erschüttern. Dem Fundament
aus Ungerechtigkeit und Ignoranz sei Abrissbirne,
Preßlufthammer, sei Kehrblech und Feger, auf dass zum Schluss
auch nicht ein Krümel übrig bleibe vom System.

Schüttelwinter



Statt ständig schnaufend Schnee zu toppen,
da ging ich lieber, Tee zu shoppen.
Es ist doch zum Verstand bezweifeln,
muss schippend am Bestand verzweifeln
und kann kaum noch die Massen kehren,
derweil sich bei den Kassen mehren
die Klagen derer, die bei Schnee und Eise
sich Knochen brachen. Wat ene Scheiße.