Mittwoch, November 10, 2010

Deproblematoren




Entscheidungsfäller sind in die Städte einmarschiert, scharfes Werkzeug in schwieligen Händen, die Schultern gestrafft, den Blick nach vorn. Dort schieben schwere Zweifelräumgeräte Bedenken beiseite. Frisch gewichste Stiefel trampeln den Dreck in den Schmutz, Kopfsteinpflaster atmet auf - Sonnenlicht an Schulterhalftern, es gibt Suppe. An den Ausgabestellen jubeln Unterstützer.
Nervensänger stellen Fragen stetig neu, sie treten wieder und wider alle Türen ein. Geschmacksverschwächer lassen Zusatzstoffe frei entweichen, im Rahmen der Norm gefiltert, natürlichen Prozessen unterworfen in Reih und Verderben. Ein jeder trägt bald Fremdgedankenabwehrkäppis, Fengshuimäßig ausgerichtet bis ins siebte Glied. Gestattet hat dies die wechselnde Zentrale in derber Arbeitskleidung. So hüllt sich das Land in Gesänge.

"Ein schlicht gewirktes Licht
genügt uns nicht mehr
lange wird es dauern:
Wirf beide Augen aus
den Höhlen fallen
Mohnes frühe Blüten
in ein trübes Grab."

Die Städte ergeben sich dankbar der Gefahrlosigkeit, am verbalen Marterpfahl eskaliert eine handbegreifliche Brigade sichere Probanden. Es stinkt nach Kotze und dialektischem Tod. Himmlische Friedenspanzer sprengen die letzten Plätzchen auf, das Volk wählt sich ein Paradieschen zur Unterstützung der Unterwerfung.

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