Virtuelle Schublade für Bilder, Gedichte, Geschichten, Links und Zeug. Impressum: Rolf Menrath, Scheffelstr. 28, 47057 Duisburg, D
Dienstag, November 24, 2009
Protestlied 1
Die Katastrophe ist erreicht,
der Mensch, die Welt, das Ende.
Auf Wände schreiben Flammenhände Bände:
Wenn ihr die Rechnung nicht begleicht,
dann wird im Fluss nie mehr gelaicht
und überm Kopf die Hände.
Erst stirbt das Wildvieh, dann die Laus,
der Floh, die Maus, die Wanze.
Drum zieh hinaus aus deiner Haut und tanze,
Menschlein, feg dein Haus,
nicht länger leb in Saus und Braus,
spieß dich auf die Lanze. Fürs Ganze.
Leitgenosse
Gehörst du zu den armen Knackern,
die von früh bis spät nur rackern?
Hat dich das Leben bei den Eiern,
du musst schuften, andre feiern?
Bist du ständig angepisst,
weil dein Acker steinig ist?
Musst dich bis zum Ende schinden,
nichts auf deinem Konto finden?
Da läuft doch irgendwas verkehrt,
man verkauft dich unter Wert!
Lass dir sowas nicht passieren,
du musst dich organisieren!
Mach, dass dich die Welt bezahle,
werde selber zur Zentrale!
Nimm das Leben nicht so schwer,
werd doch einfach Funktionär!
Donnerstag, November 19, 2009
SMS Abschied 2
Die Frau, die dich ertragen kann,
die ist noch nicht geboren.
Nicht Gentle- sondern Hampelmann,
Good-bye, Adios,
Loren
Du sagst, dass du erwachsen bist?
Jetzt wird die Sache heikel.
Am Fenster steht ein Polizist.
I'm gone for good, your
Michael
Du willst noch eine zweite Chance?
Ich bin doch nicht dein Deppl.
Vorbei ist's mit der Contenance.
I mog di nimmer,
Seppl
Du armer Kerl, du schuftest schwer
mit Überstunden-Sandra.
Du Schuft verkehrst mit mir nicht mehr.
Ich kündige,
Cassandra
Ich hab dein Passwort ausgetrixt,
nun kraul dir selbst die Eia,
wenn du des Nachts am Rechner wichst.
Ade,
Kassiopeia
Du kriegst den Hals wohl niemals voll -
zu fünft in einem Twingo?
Dafür sind wir vier viel zu oll.
John, Paul, George and
Ringo
Ich schreibe dir ins Telephon:
Zerdengelt ist die Tröte,
mit Gips gefüllt das Saxophon.
Nun ruhe endlich,
Goethe
Das Dope war unser höchstes Glück,
wir schossen uns in Komas.
Ich komm nicht mehr vom Trip zurück,
drop out, dein Leary,
Thomas
Drei mal: Ich verstoße dich,
Schleiereule, faul und fett.
Mag dich nicht im Bett, am Tisch.
Bin bei anne,
Mohammed
Von allen Lichtlein auf der Welt
bist du die trübste Funzel.
Betrachte dich als abbestellt,
den Zopf zieht ein
Rapunzel
Das Leben war mir Jammerloch,
dein Essen mehr als schlecht.
Ich würge selbst im Grabe noch,
die Schnauze voll
Bert Brecht
Kein Bier mehr da, kein Weizenbrand,
der Rotwein ist auch alle.
Dein Körper ist mir Feindesland.
Geschichte bist du,
Kalle
Du hältst dich selbst für Süpermann -
gestatte, dass ich kreische.
An deinem Osman ist nichts dran,
drum güle güle
Aishe
Und du willst Bürgermeister sein?
Du bist ein echter Kotz-Zwerg.
Beim nächsten Hexenringelreihn
wirst du geschrumpft.
B. Blocksberg
Du, Otto, echt, das war nicht gut,
die Sache mit dem Hymchen.
Bin doch Vegana, mag kein Blut.
Benjamina
Blümchen
Du bist ein Arsch, ein Miststück, Dreck,
du talibanisierst Gefühl.
Zu oft gewünscht, ich wäre weg,
mein Traum erfüllt sich. Fort geht
Yul
Bei dir gabs keine Satisfaction,
laberst du von Politik?
Ich such mir woanders Action.
Nach Diktat verreist, your
Mick
Brachtest meinem Herzen Schmerzen,
bin daran verstorben.
Bitte weih mir keine Kerzen.
Aus der Grube,
Thorben
Freitag, November 13, 2009
Frohe Nachricht
Gemütlich im Sessel sitzend las ich in der Tzeitung:
Hamid Karzai beschwert sich: westliche Gelder führen zu Korruption. Kein Problem, ohne Geld keine Bestechung.
Verbraucherzentrale warnt vor Rechnungen: die Rechnung ist die Wurzel aller Übel. Zahl sie nicht.
Siebenjähriger betrunken: nicht die Eltern, die Blagen versaufen das Kindergeld.
SMS Abschied
Tagsüber liegst du dösend rum
nachts frisst du wie ein Schwein.
Versoffen faules, dummes Trumm
Ich bin mal weg. Dein
Kain
Du hast dich in dich selbst verliebt,
betrachtest deinen Nabel.
Das war von Anbeginn versiebt.
Mich siehst du nicht mehr,
Abel
Ich liebte dich an jedem Ort,
von Herne bis nach Goa.
Doch eine Schwingung treibt mich fort,
nach innen ziehts mich.
Noah
Du hast ihn überall gesucht,
den 6er Schein vom Lotto.
Hast wie ein Marktweib laut geflucht -
ich fand ihn. Grüße,
Otto
Ich war dir treue Partnerin,
war Hure, dufte Biene.
Und was machst du? Ich glaub, ich spinn.
Ich war. Das war's,
Gesine
Laudanum, richtig eingesetzt,
bringt Abschied ohne Ach und Weh.
Das Auge bleibt mir unbenetzt,
leb wohl, mein Lieb.
Die Hattice
Ein Blick und ich war dir verfallen,
wir kamen uns im Eilzugtempo nah.
Wer rast, kann auf die Schnauze knallen.
Jetzt trag ich Brille, dich nicht länger,
Kaa
Boah sag mal Alter, geht das noch,
du hörst wohl nicht den Knall?
Wo sonst Gehirn sitzt, hast du Loch.
Verpiss dich, sagt
Chantal
Du warst mein Leuchtturm, warst mir Halt,
im Sturmgebraus des Meeres.
Das Feuer aus, das Bett ist kalt.
Ich bin zur See, dein
Perez
Einst war ich Multimillionär,
du liebtest meinen Schotter.
Jetzt gibt das Gasfeld nichts mehr her.
Verzeih, Bankrott, dein
Pjotr
Dienstag, November 10, 2009
Lyrik Rezept(ion)
Das Leben hier ist nimmermehr ein Zuckerspiel,
es fehlt an Fingern, die sich auf sehr schlimme Wunden legen.
Poet, du wirst das transportabel machen,
allzeit bereit, den Dreck hinwegzufegen,
der wie ein Schleier Jammer, Kargheit, Not verdeckt.
Ein Kinderschlecken ist das nicht,
schau der Gesellschaft tief ins lärmende Gedärm.
Dein Schlüssel erschließt ein bitteres Lachen,
berichte du kraftvoll, genau und, bitte, recht viel.
Mittwoch, November 04, 2009
Ströbele sein Gemüsehändler erklärt Deutschland
Runter auf die tiefsten Sohlen
fährt Mahomet, Döner holen.
Fleißig macht er Loren voll,
schneidet, kratzt und hackt wie doll.
Sechzehn Tonnen sind sein Soll.
Kebapabbau ist sein Leben -
drohend knistern morsche Streben.
In Schacht achtzehn, zwischen Hammel=
beinen und Gegammel
oller Dinos wächst der Bammel.
Denn die Lage untertage
ist marode, keine Frage.
Soll Glück auf sich weiter lohnen,
braucht es viel an Subventionen.
Keinen wird die Krise schonen.
Und so fährt der alte Kumpel
mit dem Aufzug, rumpel, rumpel,
in sein Flöz und humpel, humpel,
wankt er vorwärts. Schaben, schaben,
dass wir allzeit Drehspieß haben.
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