Eigentlich ist der Tod ein prima Kerl, er kennt keine Unterschiede. Wie er schon in seinem vor undenkbaren Zeiten geoffenbarten Werk "Mir springt keiner von der Schippe" verlautbarte: "Ihr kommt alle dran". Mit keinem seiner Gefolgsleute gab es je Schwierigkeiten, Milliarden Tote modern friedlich unter uns.
Aber jetzt hat der Todismus sein Knochenhaupt erhoben, selbsternannte Sensemänner ziehen Menschen niedermähend durch die Lande und feiern sich ab, behaupten, sein Werk zu vollenden, von ihm in seinen eigenen Worten dazu aufgerufen zu sein: "Sterben muss jeder". Viele lehnen solches Verhalten ab, da sie Bedenken haben, dass es ein schlechtes Licht auf den Tod werfen könnte, man müsse da differenzieren, man könne nicht alle Todgeweihten über einen Kamm scheren. Und doch, schon sinken die Grundstückspreise in Friedhofslagen und sogenannte Todkritiker ziehen durch die Straßen, hasserfüllt skandieren sie: "Wir sind die Lebenden"! Aber wem nutzt ein solches Gegeneinander? Doch nur den Leichenbeschauern, Bestattern und Friedhofswärtern.
Es wäre an der Zeit, zu mehr Gelassenheit und Sachlichkeit zurückzufinden, denn, wie schon unsere Staatsratsvorsitzende erklärte: "Der Tod gehört zu Deutschland".