Sonntag, Dezember 13, 2015

Wundermotor


Er läuft, obgleich er gar nicht funktionieren kann,
nach den Gesetzen der Physik, erstaunlich rund.
Nur dann und wann fährt er sich wund,
doch das erklärt sich leicht, denn man
muss nur mit allem guten Willen sagen,
dass diese Chose weiter funktioniert
und gießt, bevor der Apparatus explodiert,
ein wenig weißen Nebel aus. Der löscht die Lust am Fragen.

Freitag, Dezember 11, 2015

Tod und Todismus


Eigentlich ist der Tod ein prima Kerl, er kennt keine Unterschiede. Wie er schon in seinem vor undenkbaren Zeiten geoffenbarten Werk "Mir springt keiner von der Schippe" verlautbarte: "Ihr kommt alle dran". Mit keinem seiner Gefolgsleute gab es je Schwierigkeiten, Milliarden Tote modern friedlich unter uns.
Aber jetzt hat der Todismus sein Knochenhaupt erhoben, selbsternannte Sensemänner ziehen Menschen niedermähend durch die Lande und feiern sich  ab, behaupten, sein Werk zu vollenden, von ihm in seinen eigenen Worten dazu aufgerufen zu sein: "Sterben muss jeder". Viele lehnen solches Verhalten ab, da sie Bedenken haben, dass es ein schlechtes Licht auf den Tod werfen könnte, man müsse da differenzieren, man könne nicht alle Todgeweihten über einen Kamm scheren. Und doch, schon sinken die Grundstückspreise in Friedhofslagen und sogenannte Todkritiker ziehen durch die Straßen, hasserfüllt skandieren sie: "Wir sind die Lebenden"! Aber wem nutzt ein solches Gegeneinander? Doch nur den Leichenbeschauern, Bestattern und Friedhofswärtern.
Es wäre an der Zeit, zu mehr Gelassenheit und Sachlichkeit zurückzufinden, denn, wie schon unsere Staatsratsvorsitzende erklärte: "Der Tod gehört zu Deutschland".  

Donnerstag, Dezember 10, 2015

Geisterpolizei


Mach dir bloß nicht die Gedanken schmutzig,
wir kommen sonst, dein Dorf in Schutt und Asche zu legen
und schmieden die Wahrheit zurecht, bis sie passt
dir und den anderen gefällt es wohl,
euch zu verstellen und euch zu verdrehen
bis am Ende nichts herauskommt
als laute Luft werdet ihr enden,
wenn wir euch von euch für euch befrein
um dann selbst Tyrann zu sein.

Montag, Dezember 07, 2015

Kanzlerinnenraunen



"Wir müssen lernen, auch als die, die schon Jahrhunderte in Deutschland leben, dass Offenheit, dass Neugierde auf andere Kulturen uns doch nichts wegnimmt." Zitat von hier https://www.facebook.com/welt/videos/10153835032323115/?theater
Nun lebe ich erst einige Jahrzehnte in Deutschland, musste aber spontan an mein meistgehasstes Kinderlied aus der Kindergartenzeit meiner Tochter denken, das unsägliche:
 "Wir wollen aufstehn, aufeinander zugehn 
Voneinander lernen miteinander umzugehn 
Aufstehn, aufeinander zugehn 
Und uns nicht entfernen, wenn wir etwas nicht verstehn" von einem gewissen Sven Schuhmacher.
Befindet sich die Kanzlerin jetzt grenzdebil im Stuhlgangkreis und tanzt sich in andere Dimensionen, in denen Zank und Hader vergessen sind, sich alle an den Händchen nehmen und Heititei den Ringelrangelrosentanz performen?
Oder habe ich in der Zeitung überlesen, dass Außerirdische die Weltherrschaft, pardon, die Weltfrauschaft oder meinetwegen die WeltXschaft übernommen haben?
Wenn sie so neugierig auf fremde Kulturen ist, die sicher nicht so neugierig auf unsere Kultur sind, sondern sie erklärtermaßen vom Angesicht der Erde putzen möchten, mag sie doch gerne Völkerkunde studieren, Schwerpunkt "Teilnehmende Beobachtung." In Dahlem, das ist ja nicht so weit, gibt es ein schönes Völkerkundemuseum, da kann sie ihre Neugierde ausleben und lernen, was es heißt, wenn einander fremde Kulturen aufeinander zugehn.
Normalerweise gewinnt die skrupellosere.