Virtuelle Schublade für Bilder, Gedichte, Geschichten, Links und Zeug. Impressum: Rolf Menrath, Scheffelstr. 28, 47057 Duisburg, D
Mittwoch, August 31, 2011
Offener Brief an die Fahrraddiebe Deutschlands
In den letzten vierzig Jahren habt ihr mir mindestens zehn Räder geklaut, ihr Schurken und Halunken. Am 15.8.2011 hat wieder einer von euch zugeschlagen. Am hellichten Tag, vor der Stadtbücherei Duisburg-Mitte. Es gibt einen Zeugen, der den Vorgang wie folgt beschreibt: Ein untersetzter Mann trägt schwitzend mein (vorne und hinten mit guten Schlössern gesichertes, aber dummerweise nirgends angeschlossenes) Rad über die Düsseldorfer Str. Darauf angesprochen, dass es doch normalerweise andersherum sei, antwortet er, er habe den Schlüssel verloren und wirft das Rad in den Kofferaum eines weinroten Audi mit dem Kennzeichen WES UA 419. Die von mir kurz darauf angerufene Polizei hat bis heute leider das ursprüngliche Besitzverhältnis nicht wiederherstellen können.
Eine Freundin, der ich die Geschichte erzählt habe und die ein Fahrrad sucht, rief mich an: Da sei jemand, der Kleinanzeigen schaltet mit angesagten Markenrädern und, kontaktiert, erklärt, dass ebendiese Marken nicht mehr erhältlich seien, dafür aber andere. Wer hat denn privat etliche Räder abzugeben? Ich denke, das läuft wie folgt: im Auftrag klauen mobile Einheiten, liefern ihre Beute bei Hehlern ab, die untereinander die Ware tauschen, so dass die Bikes in anderen Städten verscherbelt werden können. Ein recht risikoarmes Geschäft, das aber, wie jedes andere Geschäft, davon lebt, dass es Kunden gibt. Natürlich ist für jeden von uns ein Schnäppchen eine Verlockung, aber wenn ich eine Ware von jemandem kaufe, der ein Dieb ist, unterstütze ich eine Kultur, die die von mir gekaufte Ware wiederum als potentielles Diebesgut ansieht.
Mein Rad: Hercules Bermuda 27 silber/blau, Damenrahmen, 28", Rahmennummer 14894AC602H, Beschädigung an der linken Lenkermoosgummiummantelung (schönes Wort), chinesische Doppelglocke, frisch aufgezogene Marathon-Plus-Reifen von Schwalbe (ich hatte die Schnauze voll von ständigen Platten wegen der von grenzdebilen Deppen auf Fahrradwegen zerdepperten Bierflaschen, aber das ist eine andere Geschichte), gekauft bei Little John Bikes, Duisburg (empfehlenswerte Firma, Aufkleber).
Für andere mag mein Hercules eine Sache sein, für mich ist es eine Geschichte von Ritten in den Sonnenuntergang, von besuchten Orten, von bezwungenen Anhöhen und beschwingten Abfahrten, es hat eine Seele. Darum verfluche ich hiermit Dieb, Hehler und Käufer: ihr werdet in der Fahrradhölle schmoren.
Mir aber reicht es jetzt! Ich erkläre: Fahrraddiebe, ich kaufe keine Räder mehr für euch. Besorgt sie euch woanders.
Donnerstag, August 25, 2011
Wdh.
Zu den altbekannten Plagen,
die seit je das Volk bedrücken
(Steuern, Ämter, blöde Blagen,
Parkverbote, Kriebelmücken,
dämliche Reporterfragen,
Schmerzen ob maroder Rücken)
zählt man auch die Despotie.
Keiner mag sie, irgendwie.
Doch in Zeiten der Bedrängnis
wächst die Gegenwehr heran,
setzt die frei, die im Gefängnis
harrten auf den Rettersmann,
der sie wider das Verhängnis
in den Sieg führt. Folgt der Abspann:
Jeder will das Land befreien
"Nun bin ich Tyrann" zu schreien.
Mittwoch, August 17, 2011
Thought watchers
Sommerwenden
linksunten
http://linksunten.indymedia.org/de/node/44888
Wir tragen qua Geburt ein Flammenkrönchen.
Wir sind die "Gut so" Töchterchen und Söhnchen.
Woran noch die Bezugspersonen scheiterten,
wir machen weiter mit erweiterten
technischen und sonst noch Möglichkeiten.
Wir haben taktisch viel dazu gelernt
und sind nicht, wie die halb Gescheiten,
von einer Antwort auf Probleme weit entfernt.
Wenn wir ein Unrecht und Probleme wittern
(und davon gibt es mehr als Sand am Meer)
dann simsen wir, facebooken und wir twittern,
es zittern Kapital und Staat und Heer.
Als Marginalisierte auf dem Thrönchen
da drücken, pressen, quetschen wir Revolutiönchen.
Leitgenosse
Zählst du zu den armen Knackern
die von früh bis spät nur rackern?
Zerrt das Leben an den Eiern,
du musst schuften, andre feiern?
Bist du ständig angepisst,
weil dein Acker steinig ist?
Darfst dich bis zum Ende schinden,
nichts auf deinem Konto finden?
Da läuft irgendwas verkehrt,
du verkaufst dich unter Wert!
Lass dir sowas nicht passieren,
hier hilft nur organisieren!
Mach, dass dich die Welt bezahle,
mach dich selber zur Zentrale!
Nimm das Leben nicht so schwer,
werd doch einfach Funktionär!
Gepflegte Konversation
Fischpilzgeschüttel
Den Freunden des Saitling ich von dem Leid sing
des, der meint, man soll Rochen mit Mistpilz pochieren.
Den hört man bald pochen, der pisst Milz, rochieren
sieht man ihn wie die Fans der Rotkappen,
die immer wieder für jeden Kot rappen.
Ich aber mag Hering so gerne. Mit Kaiserling,
in Herne nicht gering geschätzt als leiser King.
Fischgeschüttel
Freitag, August 12, 2011
Sympathy for the evil
How great the hate for a state
that never feeds enough
to a bum in hood. A hoodlum's fate
is rough. It must be tough
to be a brave yob. No slave job,
held down like millions of civilians
but payback is the game. To rob
or not to loot multiple trililons?
Complain poor standards to Standards & Poor's,
set fires to the weakholds of commerce.
Rubble and ashes and garbage are yours,
powers that be might babble and curse,
as for their failures there aren't any cures,
you will be crowned in rat gown and furs.
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