Virtuelle Schublade für Bilder, Gedichte, Geschichten, Links und Zeug. Impressum: Rolf Menrath, Scheffelstr. 28, 47057 Duisburg, D
Donnerstag, Juli 29, 2010
Die vier Affen von Duisburg
Es ist noch kein Stümper vom Himmel gefallen, auch Inkompetenz muss hart erarbeitet werden. Das bewiesen vier Meister des Diletantismus' am Sonntag (25.07.2010) auf der "Pressekonferenz" (http://www.youtube.com/watch?v=u7xN24Tnax4&feature=related) zur Love-Parade-Katastrophe, auf der es immerhin um den Tod und die Verletzungen vieler Menschen ging und nicht um eine Verwaltungsvorlage. Adolf Sauerland (Oberbürgermeister) wollte nichts hören von Vorverurteilungen und Schuldzuweisungen, hatte aber selber solche flink zur Hand: die Schuld träfe einzelne Teilnehmer, deren individuelles Fehlverhalten (http://www.taz.de/1/debatte/kommentar/artikel/1/ruecktritte-sofort/) ursächlich gewesen sei. Nichts gehört haben will er auch von Warnungen im Vorfeld des Events. Nicht gerne wird er hören, dass der Verdacht wächst, er wolle noch bis Oktober im Amt bleiben, weil ihn dann eine Pension von 3710 Euro erwartet (http://www.politikforen.net/archive/index.php/t-62786.html).
Aber wer wird ihn noch reden hören wollen nach solch einer Vorführung?
Nicht sehen wollte Wolfgang Rabe (Rechts- und ordnungsdezernent), dass sein Krisenmanagement so lange hervorragend funktionieren konnte, wie es zu keiner Krise kam. Seine im Vorfeld vollmundig angekündigten "unterschiedliche(n) Maßnahmen, mit denen wir das problemlos steuern können", waren anscheinend so geheim, dass sie nicht griffen (http://www.derwesten.de/kultur/musik-und-konzerte/loveparade/Loveparade-wird-zum-Tanz-auf-dem-Drahtseil-id3293086.html).
Nichts sagen wollte Herr Rainer Schaller (Veranstalter), der anscheinend die einfachsten kaufmännischen Grundregeln außer Acht gelassen hat. "There is no free meal", Gratisangebote sind nicht umsonst. Man muss als Händler seine Kunden wertschätzen und sie nicht auf dem Weg zur Kasse unkalkulierbaren Risiken aussetzen, sonst gehen die Geschäfte ganz schnell ganz schlecht. Die Bananen, die dieser Herr den Affen aus dem Ruhrgebiet anbot, waren schon vor der Reife
faul und seine Zahlen sind gelogen.
Nichts tun wollte oder konnte Herr Detlef von Schmeling (Stellvertretender Polizeipräsident), der sich wohl lieber damit beschäftigt, antisemitische Demonstrationen der Linken und von Milli Görüs durchzuwinken und den Hetztiraden von "Herman of Arabia" Dierkes (die Linke) zu lauschen, als sich mit den Bedenken seines Vorgängers Rolf Cebin (http://de.wikipedia.org/wiki/Rolf_Cebin) auseinanderzusetzen und diese weiter auszuarbeiten (http://www.abendblatt.de/politik/deutschland/article1579973/20-Tote-Wer-machte-die-verhaengnisvollen-Fehler.html).
Wer noch auf der Bühne fehlte waren die Herren Fritz Pleitgen und Dieter Gorny (Kulturzuhälter), welche die Stadt Duisburg gegen den Willen vieler Einwohner in die Entscheidung pro Loveparade geprügelt haben.
(http://www.derwesten.de/staedte/duisburg/Loveparade-Absage-waere-laut-Gorny-eine-Blamage-id2425980.html
(http://www.rp-online.de/niederrheinnord/duisburg/nachrichten/Pleitgen-warnt-vor-Absage-der-Loveparade_aid_817726.html)
Aber da es wohl wahrscheinlicher ist, dass der Rhein seinen Lauf ändert, als dass ein Verantwortlicher in Deutschland zu seiner Verantwortung steht und abgeht, sollten vielleicht wir Duisburger von unseren Posten als Bürger zurücktreten.
Mittwoch, Juli 14, 2010
Dem Pascal sein Sonett
Im Garten meines Herzens scheint nur eine Sonne,
die leuchtet mir bei Tag wie auch bei Nacht.
Sie schenkt mir Freude, blendend ihre Pracht,
das ist die liebliche, die strahlende Yvonne.
Und flammengleich blüht eine rote Dahlie
inmitten meiner Seele großer Galerie.
Solch eine Wonne kannt ich wohl noch nie,
oh unvergleichlich süße Maus Natalie.
Doch eine ist, die überstrahlt sie wirklich alle,
das ist (wie schreibt man sie nochmal?) Chantalle.
Ihr will ich mich auf ewig zugehörig fühlen.
Doch halt, Moment, ist nicht so hold wie diese
die kleine heiße Braut Denise?
Wer wird wohl meiner Kinder Fläschchen spülen?
Gewittertwitter
Limerick 9
Montag, Juli 12, 2010
tableau
Natursommer
Ratten träumen von tieferen Schatten
und Ziegen davon, was zu saufen zu kaufen,
Spatzen ersehnen die Tatzen der Katzen
und Tauben fallen gesotten vom Dach -
verglühende Würmchen am trockenen Bach.
Skiurlaub in Kanada wünscht sich die Tarantula,
Wüstenmäuse, Schwanz an Schwanz, taumeln einen Regentanz.
Statt ein Rinnsal hochzuschnellen, kriegen Lachse Hitzewellen
und Scheißeheiß verröchelt Waldis Bellen.
Ich höre nichts von all diesen Klagen
und freu mich am Brummen der Klimaanlagen.
Freitag, Juli 09, 2010
Donnerstag, Juli 08, 2010
Lament
Die Neigung zu jammern ist ausgeprägt,
man hört es in Bussen und Bahnen klagen.
Auch in privaten Kammern tönen Fragen:
Warum soll immer ich es sein, der still erträgt?
Als Echo klingt die Weise weit durch Täler:
Mein Portemonnaie wird stetig schmal und schmäler
und das des armen Nachbarn auch.
Muss man Gemüse pflanzen, dass der Bauch
gefüllt wird? Oder soll man Körner picken?
Der Bürger klammert sich an festen Grund.
Es nahen Pest und Tod und Teufel und
Versorgungslücken. Die Rente kann man knicken.
Zweizeilige Tiere 12
Am liebsten liest der Panther
den Immanuel Kant. Er
schreibt an jede Wand:
Solche Denker braucht das Land!
Ibn al-Khinzîr-ul-bahr
Was schaust denn du so klamm, Lamm?
Wovor hast du Bammel, Hammel?
Wo man deinen Speck verächtet,
liegt das Land, da man uns schächtet.
Im Pfuhle suhlend grunzt die Wutz:
Aberglauben ist mein Schutz.
Limerick 8
Limerick 7
Glückliche Kunden
Schau ganz genau nicht hin
Die Feinde der Freiheit sind Legion,
sie scheinen glatt gebürstet auf Human.
Ihr hohes Bein spricht hehren Zielen Hohn
und dumpfe Deppen füttern den Vulkan,
der sie verschlingt und Kriege ihrer Asche,
weil es so weiter geht als wäre wenn gewesen.
Das letzte Hemd hat mehr als eine Tasche,
im Tod berechnen sie noch Spesen.
Dies ist Partei mit Augenbinden,
ein "Weiter so" im Untergehn,
die Stummen sind die tauben Führer für die Blinden
und in verbrannter Erde stehn
die Steine derer, die kein Ende finden
wenn Spielverderber Regeln frisch verdrehn.
SMS Abschied 12
Ich ruf dich telefonisch an
und sage dir verbal:
Du siehst nur optisch aus wie Mann
und olfaktorisch stinkst du mir,
Chantal
Wo früher Leben war und Singen,
beherrschen Öd- und Düsternis das Haus
und müder Geister Klagen klingen.
Ich wandre aus, die
Kirchenmaus
Wie hat mich einst dein Spiel berauscht,
du hattest Klasse, Leidenschaft und Stil.
Das alles hast du gegen Murks getauscht,
jetzt schleich dich heim,
Brasil.
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