Freitag, Oktober 16, 2015

Merkelisierung



Wäre ich nicht Gegner von Verschwörungstheorien, würde ich jetzt eine erfinden, aber so eine richtig fette, mit dunklen Mächten im Hintergrund, deren Stimmen raunen: Ja, Angela, gehe hin und sage: Wir schaffen das. Und gleichzeitig geht in Israel eine individualisierte Intifada los mit zufälligen Opfern und Russland bombardiert und Obama can't. Aber, wie gesagt, keine Verschwörungstheorien, also: unser Land. Darf man eigentlich nicht mehr sagen, weil es diskriminiert in "Die" und "Wir" und das ist Adolf, also dieses Land geht vor die Hunde und wir gehen alle mit, wir und die auch.
Nun werden die ersten Stimmen laut, dass, wem es nicht passt, dieses Land verlassen möge. Wenn ich mir ansehe, mit wem ich es teile, hätte ich nicht übel Lust dazu, nur wohin? Länder mit vernünftigen Einwanderungsgesetzen, also die, die wenigstens eins haben, nehmen keine alternden Europäer ohne anständige Ausbildung oder Vermögen. Und in die Länder, die mich nehmen würden, möchte ich nicht. Also bleibe ich hier und rede mit Leuten, die sagen, dass sie sich nicht trauen zu sagen, was sie denken. Was denkt man davon?
Natürlich hat jeder das Recht beim gemeinsamen Eigentum, seine Kuh auf die Weide zu treiben, danach zu trachten, sein Glück und das der Familie zu mehren (Allmende). Aber auch da gibt es natürliche Grenzen: Überweidung, Benachteiligung anderer durch eigene Vorteilnahme. Übersteigt man jedoch Zäune und gelangt auf das Eigentum von anderen, sieht es anders aus. Und genau darum scheint es hier zu gehen: die Abschaffung der Eigenstaatlichkeit, des Eigentums, der eigenen Verfassung. Die Fürchtlinge haben Angst, im Casting für "Deutschland zeigt das freundlichste Gesicht" auszuscheiden. In der Jury sitzen Antifa, die Linke und die Kirchen und, naja, die anderen alle mit.
Jetzt jedenfalls beginnt die große Ausgrenzung, wer nun nicht mittut bei der Rettung der Welt, riskiert seine Freunde bei Facebook, vielleicht seinen Job. Die Meinung ist frei, solange sie meint, was gemeint ist. Krisen werden nicht gelöst, sie werden intensiviert. Verträge werden nicht eingehalten, sie werden ignoriert. Und derweil verlustiert sich das politische Establishment im Licht der eigenen Sonnengleichheit.
Es wird keine Rückführung der Flüchtlinge geben, Steuern und Sozialbeiträge werden immens steigen, es wird Krieg geben in den Innenstädten, in den Gemeinden, in den Familien. Dieses Land, also unser Land, wird wahrscheinlich untergehen und als etwas völlig anderes wiedererstehen.
Aber sollte man deswegen davon absehen, zu widerstehen? Ja/Nein/Vielleicht

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