Donnerstag, Januar 30, 2014

Paradies jetzt


Eine helle Halle, geräumig und sauber,
es duftet nach Wald und Sonne.
Gemächlich zieht ein Fließband durch den Raum,
gemütlich sitzen die Werktätigen
in ergonomischen Sesseln,
gerecht entlöhnt und arbeitsrechtlich abgefedert,
ein jeder inkludiert und eine jede.

Hier glaubt man gerne an das gute Leben
und faltet die Hände.


Montag, Januar 27, 2014

Öffentlich-rechtliche


Studios voll mit geistlosen, fahlen
Gespenstern, die in Zungen lallen -
dafür muss ich Beiträge zahlen?

Hier kann keiner geradeaus sprechen,
dass sich den Ohren die Fäuste ballen -
daür soll ich Beiträge blechen?

Beliebigkeitsinfos in kurzen und knappen
Bildern, die aus allen Rahmen fallen -
dafür darf ich Gebühren berappen?

Krimis, die ihre Gattung verhöhnen,
man möchte dem Autor eine knallen -
dafür kann ich Beiträge löhnen?

Und geht das Programm an geistigen Krücken,
die Chefs residiern in geräumigen Hallen -
dafür auf ewig Gebühren abdrücken?

Die öffentlich-rechtlichen Mühlen mahlen,
Volksmusimörder wabern und wallen.
Sender weit draußen im grenzlos Banalen - 
dafür muss ich Beiträge zahlen?


Freitag, Januar 24, 2014

Anhimmelung



Oh heisse Tasse Sarah Wagenknecht,
natürlich hättest du die Terrorzeiten überlebt.
Denn schließlich war nicht alles unter Stalin schlecht,
wahrscheinlich hätte unter dir und ihm das Bett gebebt.

Er hätte dir das Haar und du ihm seinen Bart
ganz strubbelig gemacht. Ihr hättet dann das Kapital
und seine Schergen, auf Proletarierart,
verlacht und in den Kerker werfen heißen. So was in der Art

schwebt dir jetzt wieder vor, du möchtest Lager bauen
lassen und mit geleerten Wodkagläsern um dich schmeißen.
Du bist so lieblich anzuschauen,
wenn sich die Massenmörder um dich reißen.




Schuldzuweisung leicht gemacht


Wird es im Winter nicht mehr hell,
steht man stundenlang im Stau:
Schuld daran ist Israel.

Scheint die Sonne viel zu grell,
dörren Feld und Wald und Au.
Es wird im Winter nicht mehr hell.

Da ist ein finsterer Gesell,
der kennt die Schliche ganz genau.
Schuld ist-wer wohl?-Israel.

Laut tönt ein wütendes Gebell:
Es ist der Zionist! So schau:
im Winter wird es nicht mehr hell.

Es ist ein ewiges Modell,
als Opferstätte steht der Bau:
Schuld ist immer Israel.

Auf jeden Fall gilt prinzipiell
bei Hochzeitstrunk und Leichenschau:
Nie mehr wird es im Winter hell.
Die Schuld trägt einzig Israel.



Donnerstag, Januar 23, 2014

Verständnis für die Unverständigen


Hier baut man biologisches Maschinenfutter an
zum sofortigen Verzehr.
Die Pläne für die Camps liegen offen auf dem Tisch,
betreute Lebensführungsoptimierung,
Verhaltensassistenten helfen beim Denken
mit Stützrädern.
In der gesicherten Wohnstatt
sind die Lippen gebrochen.


Dienstag, Januar 21, 2014

Tri tra trullala



Wer garantiert nicht hampeln kann,
wird Hampelmannminister
(nimmt man die Quote ganz genau,
so braucht es eine halbe Hampelfrau),
von keinem Sachverstand getrübt
noch irgendeiner Ahnung
(Vierjahreskeinplan?
Wir arbeiten dran).
Gute Ideen muss man auch erstmal
nicht haben.

Inklusionsillusionisten zeigen Kerninkompetenz
darin, nicht alle Zettel im Kasten zu führen.
Die schwächsten Birnen im Kandelaber
überstrahlen ihr Schwächeln mit Gelaber,
die Karten sind lange schon abgelaufen.
Wie macht man mit zuverlässiger Beständigkeit
aus ganz viel Gold ein wenig Dreck?
Man muss nur viel mehr aus dem Topfe holen
als man vorher woanders gestohlen
hat.

Wer frech wird, der muss ohne Abendbrot ins Bett.



Donnerstag, Januar 09, 2014

Geglaube


Bewiesen ist kein Glaubenskonstrukt
durch Beweise glaubt sich der Glaube an sich
zu beweisen lässt sich ein Gedankenprodukt
an das zu glauben man  glaubt
durch Wissen davon.




Sonntag, Januar 05, 2014

Deutsch zu sein bedarf es wenig



Das Problem ist nicht, ob man stolz ist, Deutscher zu sein (Heil) oder sich dafür schämt (Heul), sondern dass es nicht normal sein darf, Deutscher zu sein. Deutsche natürlich auch, um den Generquatsch usw. 
Eine der ältesten Soaps im Polittheater ist die "Integrationsdebatte". Wie soll jemand integriert werden in eine Gesellschaft, die längst in feinste Atomkerne zerfallen ist? Du bist entweder schwuler Heavymetaller oder abstinenter Fruttarier, saufender Prollo mit Kippe in Fresse oder Ghettonigger mit Schprachfehler (Isch bin isch), aber auf jeden Fall bist du integriert in eine Gesellschaft, die es geschafft hat, jeden Unterschied wegzurelativiern. Wir haben halt alle unsere besonderen Fähigkeiten (außer denen, die wir zum Nazi (v)erklären, um sie dafür bestrafen zu können, dass wir, obwohl wir uns erfolgreich entdeutscht haben, das Unrecht damals nicht haben aufhalten können).
Sigmund hätte seine Freude daran, wie jetzt versucht wird, Israel die Schuld an seiner Bedrohung in die Puschen zu pushen. Aber da wir alle irgendwie Indianer sind, dürfen wir das. Der Araber ist ja auch ein edler Wilder.
Schließlich hat der Ami uns schon zwei Mal besiegt gegen unseren Willen und das werden wir ihm nie vergessen. Von daher wäre es gescheiter, das Projekt "Moderne" zu begraben und uns wieder in die Kleinstaaterei zurückzubegeben.
Dann wäre Europa nicht mehr bedroht von unglücklichen Kleinbürgern, die ihr Heil finden darin, vandalisierend durch fremde Vorgärten zu ziehen, weil sie ihre Identität nicht in den Griff kriegen.




Freitag, Januar 03, 2014

2014.exe




Europas Führer leiten uns in goldene Morgenröten,
dergleichen wir vorher noch nie gewärtig wurden.
Es muss nur noch die eine, kleine Krise überwunden werden,
dann sind wir Prinzen und Prinzessinnen, nicht Kröten.

Es trommelt die Trommel, es flötet die Flöte,
so eilet herbei und wehret der Nöte.
Es muss nur jede(r) geben, was er/sie kann,
hier kennt keine(r) Frauodermann mehr,
zerbrechet die Deiche und flutet das Wehr.

Wir treffen uns dann auf der Party in Brüssel
und hängen die Rüssel in die Füllhornschüssel.


Donnerstag, Januar 02, 2014

Auf dem rechten Weg


Zur Verhütung von Gewalt zur verhütenden Gewalt gegriffen,
frischan, du Kämpfer für Gerechtigkeit. Deine Bereitschaft,
das Otterngezücht zu zertreten gereicht dir zur Ehre.
Vertreibe die Heere tollwütiger Hunde, lass keine Gnade walten.

Kein Ende ist in Sicht für die Beseitigung der alten Feinde,
als letzter geht man selbst von Bord, bevor das Schlachtschiff sinkt
mit Mann und Frau und Maus. Heraus, Heroen, zur entscheidenden Schlacht,
Gewalt löst jedes Problem. Außer, ähm, naja, dem Problem der Gewalt.
Aber darüber wird noch gestritten.