Sonntag, Januar 03, 2010

Er





Wir sind aus einem anderen Stein gemeißelt als dieser Versager, dieser großmäulige Vertreter einer untergehenden Spezies. Alles kann man ihm vorwerfen, er wehrt sich nicht mehr, erkennt seine Schuld schon im Vorgriff an, selbst da, wo wir noch nicht gesucht haben. Sämtliche Fehler häuft er auf sein Haupt und dennoch ist er immer noch so ekelhaft erfolgreich, so unmäßig reich, dass einem das Kotzen kommen möchte. Man schlägt ihn, er weicht zurück und siegt besiegt, man beißt und kratzt, wirft Bomben und bestärkt ihn dadurch nur.
Piss ihm ans Bein, dann ist es aus Holz und säge es durch, dann leimt er es und stärker wird er dadurch und verführerischer seine Macht. Wir träumen tags davon, ihm seine Maske abzureißen und in der Nacht bedeckt ein Schweißfilm unsere Körper, wir gieren nach dem, was er hat. Statt seiner an der Spitze, wir wissen den Weg, nur fehlt es am Schuhwerk, das er uns vorenthält. Perfide ist sein Plan der alles durchdringenden Zwänge, wir wollen uns rechtmäßig davon befreien und zwingen uns nur selber tiefer in die Despotie. Und beim Versuch, ihn zu überrennen, geraten wir uns in den Weg, wir stolpern in die Gräben, die wir für ihn gegraben haben, da liegen die Gespenster der Vergangenheit und steigen auf, sie leuchten uns den Weg in jede Richtung. Und ganz egal, wohin wir uns wenden, stets steht er im Weg, eine Hand gibt, eine Hand nimmt, wir werden immer mehr und mehr wie er, wir hassen in den Spiegel uns zurück.

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