Freitag, Juli 03, 2009

Aus einander



Ein Vogel flötet einsam in dem Baum,
in dessen Schatten wir so oft gemeinsam lagen.
Dann gingst du fort und aus war unser Traum.

Du sahst für dich nicht mehr genügend Raum,
du kamst dir wie gefangen vor, dich quälten Fragen.
Ein Vogel flötet einsam in dem Baum.

So dunkel wie sein Lied ist auch sein Flaum,
ich konnte deine Qualen bald nicht mehr ertragen.
Dann gingst du fort und aus war unser Traum.

Oft stand ich sinnend an des Waldes Saum
und träumte, dass wir uns befreiten von den Plagen.
Ein Vogel flötet einsam in dem Baum.

Wir wurden Fremde und wir sprachen kaum:
Wer würde wohl als Erster etwas Falsches sagen?
Dann gingst du fort und aus war unser Traum.

Du zucktest, hattest vor dem Munde Schaum,
als dich das Messer traf, da endeten die Klagen.
Ein Vogel, einsam, flötete im Baum,
dann gingst du fort und aus war unser Traum.

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