Freitag, Juni 05, 2009

Reimelle



Ich mag den kleinen Bastard lustig und gemein,
im Paar, gekreuzt und (warum nicht?) auch binnen.
Er muss noch nicht mal sauber sein, der Reim.

In Klassisch ist er oftmals ganz besonders fein.
Modernisiert verwirrt, gebrochen und von Sinnen,
ich mag den alten Bastard. Miese und gemein

ist er willkommen. Und außerdem, um eher ernst zu sein,
kommt er gelegen. Wenn die Dichter Feines spinnen,
dann muss er nicht mal sauber sein, der Reim.

Selbst wenn so mancher sagt: das ist doch nur Gebein,
die Art von Lyrik schied vor Zeiten schon nach hinnen,
ich mag den ollen Bastard ernsthaft und gemein.

Er wirkt (wenn er denn wirkt) auf mich bei Kerzenschein,
mit Rotwein, ohne, ist egal, ob draußen oder drinnen.
Selbst wenn er nicht ganz sauber ist, der Reim.

Ob an die Wand geschmiert, gemeißelt in 'nen Stein,
mehr virtuell gestickt, ob fein erstellt auf Linnen:
Ich mag den kleinen Bastard lustig und gemein.
Er muss noch nicht mal sauber sein, der Reim.

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