Freitag, Januar 30, 2009

Vollerde



Wir sitzen und warten auf den Einfall der Nacht, wenn wieder zahllos viele Sterne sich spiegeln im endlosen Sand. Wir schaufeln die Zeit zurück, vor uns entsteht ein Bollwerk aus Jahren, eine Mauer, so hoch, dass niemand sich hinüberdenken kann. Man möchte dagegen rennen, einen Durchlass schaffen, ein kleines Loch nur, um hindurchzusehen auf das, was wartet. Viele haben versucht, auf die andere Seite zu gelangen, sie liegen mit blutigen Köpfen auf den Bäuchen im Staub ihres Irrtums.
Wir erheben uns mit dem Mond, einem Freund, der immer die gleichen Geschichten erzählt. Noch hat er nicht alles gesagt, doch eines Tages will er uns sein Geheimnis verraten. Dann sind wird mondgleich, ist uns versprochen. Wir werden unseren alten Platz erhalten und keine Bettler mehr sein, strahlend unsere Augen legen auf das Land und es wird jubeln. Aber heute kommt uns kein Feuer aus der Hand, es ist zu spät dafür. Wir müssen daran denken, nichts zu vergessen, den Kindern berichten von dem, was ihnen gebührt. Wenn die Stunde kommt zu singen, zu tanzen, sind wir bereit, mit Händen aus altem Eisen pflastern wir den Weg.
Wir sitzen und warten auf den Ausbruch des Tages, der keine Nacht mehr kennt.

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