Donnerstag, August 28, 2008

Märtyrerpech



Mehmed war der allerbeste seiner Jahrgangsstufe,
in der Theorie. Er wusste, wann genau und wo und wie
man zuschlägt, um den größten Schaden anzurichten.
So brannte er darauf, dass man zur Tat ihn endlich rufe.

Beim allerersten Mal zerbrach er seinen Zünder. Danach
ließ er das Dynamit zurück. Dann fehlte ihm das Glück,
sein Wagen blieb in einem Vorort stecken und verreckte.
Beim vierten Mal fiel er der Länge nach in einen Bach.

Und fünftens, eines schönen Freitags früh um vier,
war er bereit, entschlossen und gerüstet. So gut, so weit,
wenn er nur nicht dem Haschisch zugesprochen hätte.
So ging er dann zur Unzeit hoch, im Hauptquartier.

Nun war er schließlich doch im Paradiese angekommen,
doch blieb er so alleine wie im Leben. Längst vergeben
die blendendweißen ewig jungen Huris mit den Mandelaugen.
Wie Lava Tränenströme heiß auf seinen Wangen glommen.

Da zeigte Gott Barmherzigkeit und ließ ihn zu den warmen
Brüdern. Die aber schrien barsch: Was solln wir mit dem Arsch?
Zieht ihm eine Burka an und steckt ihn zu den alten Frauen.
Da hockt er jetzt, für alle Zeit, und fleht um ein Erbarmen.

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