Freitag, Juni 27, 2008

All inclusive




Sanft spült sich eine Welle nach der anderen
hinauf zum Strand, zerfließt in Gischt,
sie murmelt sacht "Darfur, Darfur".
Und regellos trägt Wind die Möwen
übers Land, sie kreiseln, treiben, singen
alte Lieder, vom blaugrün spiegelgleichen Meer.
Wer sitzt wohl in den Booten ohne Segel,
treibt hin, treibt her und auf den Wellenkronen
tänzeln glänzend Wasserleichen.
Am Rand der Flut, von grau zu schwarz schattiert,
streckt friedlich eine Flotte einstmals stolzer Schiffe
die Glieder. Rund um den Leib der Sonne
zieht sich ein Kranz aus brennendem Benzin.
Ein braungebranntes Kind spielt "Fang den Ball",
am Stadtrand von Pjöngjang, zerlumpt, verhungert.
Barfüßig durch die Glut aus Sand zum Beachcafe,
ein Fink schlägt aus im nächsten Wald, Guantanamo,
die Zeitung ins Recycling. So lieb den Neger
wenn er nackt ist. Der erste Drink schmeckt sowieso.

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