Mittwoch, Mai 14, 2008

In letzter Minute



Klar war, das es kaum zu schaffen sein würde in der Kürze der uns zur Verfügung stehenden Zeit. Dieser Riesenberg an Mist, über Jahre angehäuft und bis zum sonstwo stinkend, da hatten sich schon andere abgemüht und den Zustand nur noch verschlimmert. Pläne waren verabschiedet worden, Sitzungen ohne Ende wurden abgehalten, die klügsten Köpfe unserer Zeit hatten sich daran versucht, doch alles bisher war zum Scheitern verurteilt gewesen. Und jetzt sollten wir das fertigbringen, wo dachten die eigentlich hin? Aber mit uns konnten sie es ja machen, wir waren denen doch egal. Immer auf unsere Knochen und die Verantwortlichen hatten sich schon lange abgesetzt, irgendwohin, wo es schön ist und die Gesetze nicht so umfassend wie bei uns. Mit den Schäfchen im Trockenen und wir stehen im Regen, so sieht es doch aus. Aber was soll das Lamentieren, da hilft nichts, Ärmel hoch und durch, sage ich immer. Erst einmal anfangen, der Rest ergibt sich von alleine. Die schönste Planung nützt nichts, wenn die Mittel fehlen oder die Zeit, manchmal ist drauf los die beste Lösung, man nimmt, was man hat um zu tun, was man muß.
Also warfen wir die Druckmaschinen an, volle Kraft voraus, und druckten, was das Zeug hielt. Etwas unhandlich waren die bunten Lappen schon, aber mit Wasser und Muskelkraft haben wir es doch noch rechtzeitig geschafft, kurz vor dem Deichbruch. Die Löcher im Staatssäckel sind gestopft, der Finanzkollaps abgewendet. Vorläufig, jedenfalls. Jetzt müssen wir uns nur noch was überlegen, um ein Heißlaufen der Notendruckmaschinen zu verhindern. Immer dieser Streß, aber wenn man einmal angefangen hat zu improvisieren, geht es so weiter.

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