Mittwoch, August 02, 2006

Hisbollah


Allah trägt AK-47
Israel ist eine Demokratie und damit unterstützenswert. Wer das anders sieht, wird wohl auch das Existenzrecht Israels in Frage stellen. Etwa wie die Hisbollah, deren erklärtes Ziel die Vernichtung dieses Staates ist. Und die Einrichtung eines Gottesstaates im Libanon, auch wenn sie mit Christen in der Regierung sitzt. Das konnten andere Parteien vorher schon, Kreide fressen und Bomben schmeißen. Aussagekräftig genug ist die Fahne dieses Vereins: Hisbollah wird der Sieger sein, steht darauf. Mit welchen Mitteln, zeigt die AK-47, die vom ersten Buchstaben des Wortes Allah gehalten wird. Wie so ein Gottesstaat aussieht, kann sich jeder im Iran ansehen, wenn es ihn nicht stört, daß im ganzen Land nicht eine Flasche Rotwein aufzutreiben ist.
Daß vieles schief gelaufen ist in der Geschichte, ist klar, aber diese Haumichblaus der Hisbollah sind wohl kaum diejenigen, die noch etwas werden richten können, wollen sie doch nichts anderes als das, was sie praktizieren: Zerstörung, Terror, Tod.
Die Militärstrategie Israels scheint allerdings nicht zielführend und wirkt eher wie eine wütende, nicht durchdachte Racheaktion. Gegen den im Volk wie ein Fisch sich bewegenden Guerillero haben schon andere vergeblich Bomben geschmissen. Andererseits wissen wir zum Glück nicht, wie wir uns verhalten würden, beschösse uns der Nachbar beständig mit Raketen, schickte uns Selbstmordkommandos auf den Hals und drohte mit unserer Vernichtung. Wahrscheinlich würden wir uns auch wehren.
Und eben dieses Recht zur Gegenwehr wird Israel abgestritten, auch von Teilen der sog. Linken: wenn es als Grundvoraussetzung schon Unrecht ist, daß sich Juden in Israel aufhalten, weil sie ja den Palästinensern das Land nehmen, ist es nur folgerichtig, wenn kein Mitleid gezeigt wird mit den Opfern: sind halt am falschen Ort. Die Araber tun ja nichts, die wehren sich nur. Diese schäbige Art zu denken begegnet einem immer öfter, leider. Wahrscheinlich würde diese Einstellung gutheißen, begönnen die Indianer mit einem Terrorkrieg, um die Amerikaner wieder dahin zu schicken, wo sie hergekommen sind. Oder die West- die Ostgoten usw.
Wenn man sich die Geschichte Israels betrachtet, dieses geschundenen Landes, hat es eigentlich nur ein paar Jahrhunderte der relativen Ruhe gegeben, die Zeit der osmanischen Besatzung. Allerdings war Palästina damals ein staubiger, recht menschenleerer Landstrich ohne große Bedeutung. Und das wird er wieder werden, wenn Hamas und Hisbollah siegen. Man muß sich doch fragen, was man will: einen demokratischen Staat mit großen Problemen, der auch Fehler macht, oder ein totalitäres Regime menschenverachtender Fanatiker.

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