Donnerstag, August 17, 2006

Der letzte Rentner


Im Rentnerpark
auf seiner Bank,
hockt der Rentner.
Pleite, blank.
Was schaut er so verbiestert?
Er hat wohl nicht genug geriestert.

Dabei hat er,
in besseren Tagen,
emsig Taler
zur Kasse getragen.
Nie in Saus und Braus gelebt,
immer brav geklebt.

Er hat die Zukunft hinter sich
und fürchtet sich ganz fürchterlich.
Muß er heute,
in alten Tagen,
Rürup um Almosen fragen?
Oder fremde Leute?

Plötzlich schöpft er wieder Mut,
Kreativität aus Wut.
Erfindet, wenn auch älter schon,
eine neue Religion.
Wird zum ersten Propheten,
hat Weiber und Moneten.

Lebt glücklich und in Fröhlichkeit,
stirbt dahin zu seiner Zeit.
Auf dem Grabstein steht geschrieben,
was sein Wahlspruch ist geblieben:
Erschlag die Rentenlücke
mit deiner Krücke.

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