Dienstag, Mai 17, 2005


EUOST

Chancen und Risiken der EU-Osterweiterung
Ein Besinnungsgedicht

Im Märzen der Bauer
verliert den Verstand.
Er setzt seine Scheunen
und Ställe in Brand.
Vergiftet die Böden,
ermordet sein Vieh.
Die Knete aus Brüssel
erreichte ihn nie.

Im Juli der Bauer
reißt ab seinen Hof.
Er findet es jetzt
auf dem Lande zu doof.
Belädt seinen Karren
und zieht in die Sadt.
Der Duft seiner Scholle
macht ihn nicht mehr satt.

Oktoberns der Bauer
im Folklore-Gewand,
verkauft "Frisch vom Felde"
Gemüse am Stand.
Das schickt ihm aus Holland
sein einziger Sohn.
Die Arbeit ist schwer
doch leicht ist sein Lohn.

Im Mai hat der Bauer
genug Kapital.
Was andere können
kann er allemal.
Er öffnet in Warschau -
die Lage ist chique -
die einhundertfünfzigste
Handy-Boutique.

Im Märzen der Bauer
zieht wieder auf's Land.
Er jobbt jetzt als Kellner
im Schnellrestaurant.
Ißt Pizza und Döner,
trinkt Cola dazu.
Er fühlt sich willkommen
in seiner EU.

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