Sonntag, Mai 15, 2005


Ein Mann wie Dynamit



Ein Mann läßt vieles sich gefallen,
doch alles nicht.
Man kann ihn nur begrenzt zum Narren halten,
dann wachsen seine Zornesfalten
und er bekommt ein kantiges Gesicht.


Ein Mann-im Guten wie im Bösen-
macht manches Spielchen mit.
Doch wird es unfair, muß er sich erlösen,
dann sieht er rot, wird Dynamit.


Es brechen in ihm alle Dämme,
es schwillt der Kamm ihm mächtig an.
Er kennt nicht Land, Familie, Stämme,
weil Dynamit nicht unterscheiden kann.


Ganz gegen das, was er sonst fühlte,
geht nichts ihm mehr am Arsch vorbei.
Es wird das Wasser trüb, wenn man drin wühlte.
Er löst sich auf in Raserei.


Er mag sich gar nicht gern, so dynamitisch,
fast tut’s ihm in der Seele leid.
Er sieht sich selber nicht mehr kritisch,
doch was zu viel ist, führt zu weit.


Es werden die ihr Tun bedauern,
die seinen Zorn einst aufgeweckt.
Denn hinter weggesprengten Mauern,
ist man nicht mehr so gut versteckt.


Die Sonne wird am Firmament erbleichen,
wenn seine Wut erst flammend explodiert.
Er tanzt auf seiner Feinde Leichen:
„Jetzt habt ihr’s hoffentlich kapiert!“


Ein Mann läßt manches sich gefallen,
doch alles nicht.
Man kann ihn nur begrenzt zum Deppen halten,
dann wirft sich seine Stirn in Falten
und er bekommt ein grimmiges Gesicht.

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